Neuausrichtung unter Trump
US-Militärgeheimdienst setzt Gedenkfeiern aus
US-Verteidigungsminister Hegseth will zu den »Wurzeln« des Militärs zurück. Dazu gehört für ihn auch, dass der Nachrichtendienst des Pentagon künftig weder Bürgerrechtlern noch der Opfer des Holocaust gedenkt.
Die US-Regierung treibt ihren Kurs voran, zivilgesellschaftliche Errungenschaften einzureißen. Der militärische Nachrichtendienst des Pentagon soll künftig keinen Fokus mehr auf historische und kulturelle Gedenktage legen. Das geht aus einem internen Schreiben hervor, über das mehrere US-Medien berichten . Das Schreiben informiert darüber, dass zahlreiche Feierlichkeiten und Veranstaltungen vorerst ausgesetzt werden sollen.
Betroffen ist unter anderem der Holocaust-Gedenktag (Jom haSchoa), der in Israel und den USA im April oder Mai begangen wird. Ebenfalls ausgesetzt werden der Martin Luther King Jr. Day und Juneteenth, die an die Bürgerrechtsbewegung und das Ende der Sklaverei in den USA erinnern. Auch betroffen sind Gedenktage, die die LGBTQ+-Gemeinde, Frauen, Amerikaner mit asiatischen und lateinamerikanischen Wurzeln sowie Menschen mit Behinderungen würdigen.
Die Defense Intelligence Agency (DIA) beschäftigt geschätzt rund 16.500 Mitarbeiter. Damit ist der Nachrichtendienst ein vergleichsweise kleiner Zweig des Pentagon, dem etwa 3,5 Millionen Personen angehören. Ob andere Einheiten des Verteidigungsministeriums ähnliche Anweisungen erhielten, war zunächst unklar.
US-Verteidigungsminister Hegseth will zu den »Wurzeln« des Militärs zurück. Dazu gehört für ihn auch, dass der Nachrichtendienst des Pentagon künftig weder Bürgerrechtlern noch der Opfer des Holocaust gedenkt.
www.spiegel.de