Amerikas letzte Reserve: Wie der Ausverkauf der US-Staatsanleihen Trump gefährlich wird.
Ein Artikel aus einem Land, das seine Zukunft verschleudert wie Ramschware
Es beginnt nicht mit einem Börsenkrach. Auch nicht mit einer explodierenden Zahl an Arbeitslosenmeldungen. Es beginnt still, fast unbemerkt, dort, wo die Stabilität einer Weltmacht jahrzehntelang wie ein geheimer Vertrag aufbewahrt wurde: im Vertrauen auf ihre Schulden.
Die USA, einst Garant für Sicherheit und Berechenbarkeit, erleben derzeit ein seltenes Beben – nicht an den Rändern, sondern im Zentrum ihres Finanzsystems: Investoren verkaufen US-Staatsanleihen. Das ist, als würde man plötzlich kein Wasser mehr trinken, weil man ihm nicht mehr traut.
Staatsanleihen – jene heiligen Schuldscheine der amerikanischen Republik, sind nicht nur ein finanzielles Instrument, sie sind ein Symbol. Sie sagen: Hier ist noch Ordnung. Hier funktioniert noch etwas. Und jetzt? Jetzt wollen selbst die großen Spieler, die Banken, Fonds und institutionellen Händler ihr Geld lieber anderswo parken.
Nicht einmal die Aussicht auf höhere Zinsen hält sie, und das, so sagen Experten, ist ein historisches Warnsignal.
„Die Angst ist, dass die USA ihren Status als sicherer Hafen verlieren“, sagt George Cipolloni von Penn Mutual.
Er meint damit nicht nur Zahlen. Er meint ein Grundgefühl – das allmähliche Verschwinden der Zuverlässigkeit. Trumps Politik: Eine gefährliche Mischung aus Instinkt und Ignoranz
Der Hintergrund ist klar. Seit der Rückkehr Donald Trumps in das Weiße Haus wird das Land nicht regiert, sondern gestört. Wirtschaftspolitik wird zur Laune, Handel zur Erpressung, Diplomatie zur Drohgeste. Es ist ein Zickzackkurs, der die Märkte nicht nur verunsichert – sondern sie systematisch entwertet.
Trumps kürzlicher 90-Tage-Zoll-Stopp war nicht die Folge strategischer Einsicht, sondern reiner Angst:
„Die Investoren wurden unruhig“, gab Trump, nach einigen anderen Versionen, selbst zu.
Was für ein Eingeständnis. Ein Präsident, der nur dann innehält, wenn ihn die Börse zum Zittern bringt. Und nicht, wenn das Volk leidet. Was folgt, sind die neuen Armen, eine Kettenreaktion, die in keinem Lehrbuch der sogenannten Trickle-Down-Economics steht: