Kommisch wo sind denn Die ganzen Al-nusra und FSA Aktivisten hier ? Außer Sazan sieht man kaum einen mehr.
Naja was solls...
[h=1]Das Mosaik des Aufstands in Syrien[/h]
[h=5]Geld, Waffen und Hilfsgüter fliessen unkoordiniert in die Gebiete, die von den syrischen Aufständischen kontrolliert werden. Dies gibt extremistischen Kräften Auftrieb.[/h]
Emanuel SchäublinVor dem Aufstand gegen das syrische Regime
zerstörte die Trockenheit viel Landwirtschaftsland. Betroffen waren vor allem ländliche Gebiete. Die Demonstrationen gegen den Staatschef Asad nahmen denn auch in der ländlichen Peripherie ihren Anfang. Nachdem das Regime mit aller Härte gegen die Proteste vorgegangen war, griffen die Demonstranten ihrerseits zu den Waffen und suchten die Unterstützung von Asads Gegnern im Ausland. Diese fanden sie in verschiedenen sunnitisch geprägten Staaten der Region. Saudiarabien, Katar, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate boten Hilfe an. Doch Unstimmigkeiten zwischen diesen Ländern führten zu unstetigen und verworrenen Lieferungen von Waffen und Geld.
Die Freie Syrische Armee (FSA), die zum Teil von diesen Regierungen unterstützt wird, leidet an deren Uneinigkeit. Bei der Ernennung von Kommandanten ist es laut einem
Bericht der International Crisis Group zu Ränkespielen zwischen den Regierungen der Türkei und Saudiarabiens gekommen. Dabei ging es auch um den Einfluss islamistischer Persönlichkeiten, welchen Saudiarabien verhindern möchte.
[h=4]Heterogene Opposition[/h]Die Festigung der Rebellen-Kontrolle im Euphrat-Tal durch die Eroberung der strategisch wichtigen Stadt Rakka im April geht vor allem auf die Schlagkraft von jihadistischen Milizen zurück. Unterdessen stehen die «befreiten Gebiete» im Norden unter der Kontrolle verschiedener Milizen.
Weitgehend autonom agierende private Geldgeber aus arabischen Ölländern ermöglichten die Gründung zahlreicher jihadistischer Milizen, welche in der armen Bevölkerung Söldner rekrutieren oder Kämpfer aus dem Ausland anheuern. Diese Milizen haben sich in verschiedenen Allianzen mit unterschiedlichen Plänen zusammengeschlossen.
Eine erste Gruppe bildet er Islamische Staat im Irak und in der Levante (Isil). Der Isil hat sich zum Ziel gesetzt, ein transnationales Territorium unter islamische Gerichtsbarkeit zu bringen. Dabei pflegt der Isil Kontakte zur Kaida im Irak und vertritt deren jihadistische Ideologie des Terrors gegen Ungläubige und Götzenanbeter. Zudem dokumentiert der Isil auch eine Reihe sozialer Aktivitäten auf sozialen Netzwerken im Internet. Videos zeigen, wie bärtige Männer im Euphrat-Tal Essenscoupons mit dem Emblem der Organisation an arme Leute verteilen. Auf einer anderen Aufnahme hängt an der Fassade des Verwaltungsgebäudes der Provinzhauptstadt Rakka die schwarze Flagge des Isil. Neben Interviews mit alten Männern aus einfachen Verhältnissen, die in den Jihad ziehen, gibt es brutale Videos von Kämpfen und Anschlägen.
Eine zweite Gruppe bildet die Nusra-Front. Sie steht dem syrischen Widerstand gegen das Regime näher als der Isil, obwohl auch sie jihadistisch geprägt ist. Im Dezember 2012 setzten die USA die Organisation wegen der Grausamkeit ihrer Anschläge auf die Liste terroristischer Organisationen. Im Frühjahr 2013 hätte sich die Nusra-Front offenbar dem Isil unterordnen sollen. Doch dann bekundete ihr Chef seine Loyalität gegenüber dem Kaida-Führer Aiman Zawahri, und die Nusra-Front erlangte den Status eines eigenständigen Kaida-Arms in Syrien. Andere islamistische Oppositionelle in Syrien äusserten heftige Kritik an der Nähe der Organisation zur Kaida.
Zwischen diesen zwei Gruppen und der FSA steht als dritte Gruppe verschiedener Milizen die Syrische Islamische Front. Sie hält das Projekt der nationalen Befreiung hoch und geht zu den Jihadisten der Nusra-Front und des Isil auf Distanz. Ihr wichtigstes Mitglied ist die salafistische Gruppe Ahrar ash-Sham, welche die Eroberung Rakkas anführte. Der humanitäre Flügel der Ahrar wird laut Beobachtern von der türkischen Organisation IHH unterstützt, die in der ganzen Region für ihre Nähe zu den Muslimbrüdern bekannt ist.
Die Beziehung der verschiedenen Islamisten untereinander und das politische Gewicht extremistischer Terroristen unter ihnen ist schwierig zu bestimmen. Das vorhandene radikale Gedankengut flösst der säkularen Oberschicht sowie den Drusen, Christen und Alawiten aber auf jeden Fall grosse Furcht ein.
[h=4]Die Gunst der Armen[/h]Auf der anderen Seite agieren islamistische Milizen laut der International Crisis Group disziplinierter als andere Kämpfer und unterbinden Plünderungen erfolgreicher. Als im Dezember 2012 die Brotversorgung von Aleppo zusammenbrach, gelang es der Nusra-Front, die
Kontrolle über die Verteilung des Brots zu erlangen. In den Armenvierteln soll sie sich dadurch beliebt gemacht haben. Über Twitter verbreitet die Nusra-Front Videos von Lastwagen, die Dörfer mit Lebensmitteln versorgen. Unter den verschiedenen Gruppen besteht offenbar ein
Wettstreit um die Gunst der verarmten Bevölkerung.
Die Rebellengebiete sind isoliert und sehr schlecht versorgt. Human Rights Watch forderte die Uno immer wieder dazu auf, gegen den Willen der syrischen Regierung über die türkische Grenze hinweg Hilfsgüter in die Rebellengebiete zu liefern, obwohl dies völkerrechtlich heikel ist. Dieser Schritt würde den Dialog mit gemässigten islamistischen Kämpfern ermöglichen und den Trend unterbinden, dass der Mangel an humanitärer Versorgung von der Kaida ausgenützt wird.
Unterstützung der Rebellen: Das Mosaik des Aufstands in Syrien - Auslandnachrichten Nachrichten - NZZ.ch
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