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Völkermord an den Armeniern

Ich wünschte es du hättest wenigstens das *I* von Izdajnik's Charakter. Wird aber wohl nur ein Wunsch bleiben.

Du hast Srebrenica geleugnet genauso wie du Terroranschläge verteidigst weil es ja die Ursachen für diese gibt, stehe wenigstens dazu.

Und jetzt eine gute Nacht, träum was schönes und schlafe deinen Rausch aus:)

Bitte beweise es , dass ich Srebrenica geleugnet hätte!

Bitte beweise es, dass ich Terroranschläge verteidigen würde!

Was die Ursachen betrifft. Ich habe auf Ursachen der Konflikte und Kriege aufmerksam gemacht, damit rechtfertige ich aber nichts, sondern zeige lediglich auf, dass es eben Ursachen und Gründe gibt, die man in einem Zusammenhang sehen sollte. Diese Konflikte, Krisen und Kriege fallen nicht einfach so vom Himmel und sind von Gott gemacht, sie wurden durch "Menschenhand" gemacht und deswegen kann man sie auch objektiv und rational ergründen. Erkenntniswerte fügen sich zusammen.

Um eben diesem Teufelskreis und der Gewaltspirale zu entgehen, haben die Menschen sich zusammengesetzt , um miteinander zu reden, Lösungen zu finden.
Es gab einen Friedensprozess und es gab Menschen, die haben demokratische Strukturen aufbauen wollen, zb. siehe Rojava etc. Die Menschen haben dort ihre Stimmen in Wahlen einer Partei gegeben , die aus dem Volk, aus der Bevölkerung kam und diese Partei , die HDP, ist eine demokratische Partei. Es gab also eine Entmilitarisierung, auch in den Köpfen der Leute, hin zu einer Politisierung und Anteilnahme und Partizipation an der Gestaltung der Zukunft und des Lebens der Menschen dort.

Diese konstruktive, emanzipatorische und demokratische Bewegung wurde von der türkischen Regierung und aller reaktionören Kräfte bekämpft. Es wird in der Türkei nicht zugelassen , dass so eine Bewegung sich auf demokratischer Basis etablieren kann. Stattdessen herrscht die Gewalt , die Dummheit und die Ungerechtigkeit etc. in der Türkei und der Sultan sitzt auf seinem Thron.

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Jedes Mal kommst du peinlicher Schwachkopf mit einer anderen Erklärung. Wie gut, dass es genügend Leute hier gelesen haben. Und meine Dichter sind nich meine. Den soldaten postete ich neutral, dass der Artikel aus der Taz ist reicht wohl aus um auf die Motivation zu schließen.

deine jetzigen peinlich Argumente widersprechen komplett dem, was du sonst erzählt hast. Das haben die schwachsinnigen Mods nicht gelöscht;) genauso deine YU Quellen, die sehr oft von serbischen Nationalisten sind. Komm mir also nicht mit einem Dichter, von dem ich keine faschistische Aussage kenne, der sich nur zu den falschen Leuten stellt und feige das Maul hält.

Meine Argumente sind die selben wie damals. Meine Erklärungen auch. Dein Job ist es , zu diffamieren.

Dein ukrainischer Dichter, den du anhimmelst, ist ein Vorzeigemaskotchen des Asow-Battalions und anderer ukrainischen Nazi-Terror-Trupps. Er ist ein geistiger Brandstifter.

Du solltest dich lieber von so einer Scheisse distanzieren, sonst stehst du für eine Politik und Ideologie , die für Massaker im Donbass etc. verantwortlich ist. Du stehst für Leute, die , wenn sie könnten, einen Genozid an den Ostukrainern verüben würden. Das haben sie übrigens mit Unterstützung der Nazis schon mal getan. Wenn das deine Leute sind die du bejubelst und in Schutz nimmst, dann gute Nacht! Und da sind wir wieder beim Thema Genozid.

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Sie bleiben lieber in Vergangenheit stecken damit sie es nicht merken wenn ihnen die Gegenwart auf den Kopf fällt...

Nun haben wir ja gemerkt, dass du die Zusammenhänge der Vergangenheit nicht verstehst und somit die der Gegenwart ebenfalls nicht.
 
Der Begriff völkermord ist laut egmr umstritten was Armenien betrifft. Warum blendest du das aus? Soll ich dir jetzt ernshaft den spon Artikel verlinken? Bleib mal sachlich.

Die Russen haben armenische Rebellen ausgebildet und sie gegen das OS aufgehetzt.

Ich sehe das Problem nicht. Dass es umstritten ist und was das Problem bildet (der Spezialvorsatz) das habe ich auch vor deinem Post geschrieben. In meinem Posts, wo ich mich auf Lewy berufe, geht es auch darum.

Das Gericht hatte darüber entschieden, ob er wegen der Leugnung hatte bestraft werden dürfen. Ausdrücklich ging es nicht darum zu beurteilen zu subsumieren, ob es ein Genozid war oder nicht.
 
Aghet – Ein Völkermord ist ein Dokumentarfilm von Eric Friedler über den Völkermord an den Armeniern, der während des Ersten Weltkriegs durch das zwischen 1908 und 1918 regierende Komitee für Einheit und Fortschritt im Osmanischen Reich veranlasst und durchgeführt wurde. Der durch die Völkermordkonvention der Vereinten Nationen anerkannte Genozid wird in der Türkei von offizieller Seite bis heute abgestritten. Türkischen Bürgern, wie beispielsweise dem Nobelpreisträger Orhan Pamuk, die sich dafür einsetzen, eine historische Anerkennung des Genozids zu erreichen, droht nach Artikel 301 des türkischen Strafgesetzbuches immer noch eine Geld- oder Haftstrafe.[SUP][1][/SUP] Der Film beleuchtet Hintergründe und Beweggründe für das Verschweigen historischer Tatsachen und zeichnet den Verlauf des Völkermords auf der Grundlage zahlreicher historischer Quellen nach. Die Dokumentation entstand 2009 nach mehrjährigen umfangreichen Recherchen. Sie wurde von Katharina und Markus Trebitsch, den Kindern von Gyula Trebitsch, für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) produziert. Der Film versucht nach Darstellung des NDR einen Teil der frühen Geschichte des 20. Jahrhunderts dem „Totenreich alles Geschehenen zu entreißen“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aghet_–_Ein_Völkermord

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https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Aghet_–_Ein_Völkermord
 
Bitte beweise es , dass ich Srebrenica geleugnet hätte!

Bitte beweise es, dass ich Terroranschläge verteidigen würde!

Was die Ursachen betrifft. Ich habe auf Ursachen der Konflikte und Kriege aufmerksam gemacht, damit rechtfertige ich aber nichts, sondern zeige lediglich auf, dass es eben Ursachen und Gründe gibt, die man in einem Zusammenhang sehen sollte. Diese Konflikte, Krisen und Kriege fallen nicht einfach so vom Himmel und sind von Gott gemacht, sie wurden durch "Menschenhand" gemacht und deswegen kann man sie auch objektiv und rational ergründen. Erkenntniswerte fügen sich zusammen.

Um eben diesem Teufelskreis und der Gewaltspirale zu entgehen, haben die Menschen sich zusammengesetzt , um miteinander zu reden, Lösungen zu finden.
Es gab einen Friedensprozess und es gab Menschen, die haben demokratische Strukturen aufbauen wollen, zb. siehe Rojava etc. Die Menschen haben dort ihre Stimmen in Wahlen einer Partei gegeben , die aus dem Volk, aus der Bevölkerung kam und diese Partei , die HDP, ist eine demokratische Partei. Es gab also eine Entmilitarisierung, auch in den Köpfen der Leute, hin zu einer Politisierung und Anteilnahme und Partizipation an der Gestaltung der Zukunft und des Lebens der Menschen dort.

Diese konstruktive, emanzipatorische und demokratische Bewegung wurde von der türkischen Regierung und aller reaktionören Kräfte bekämpft. Es wird in der Türkei nicht zugelassen , dass so eine Bewegung sich auf demokratischer Basis etablieren kann. Stattdessen herrscht die Gewalt , die Dummheit und die Ungerechtigkeit etc. in der Türkei und der Sultan sitzt auf seinem Thron.

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Meine Argumente sind die selben wie damals. Meine Erklärungen auch. Dein Job ist es , zu diffamieren.

Dein ukrainischer Dichter, den du anhimmelst, ist ein Vorzeigemaskotchen des Asow-Battalions und anderer ukrainischen Nazi-Terror-Trupps. Er ist ein geistiger Brandstifter.

Du solltest dich lieber von so einer Scheisse distanzieren, sonst stehst du für eine Politik und Ideologie , die für Massaker im Donbass etc. verantwortlich ist. Du stehst für Leute, die , wenn sie könnten, einen Genozid an den Ostukrainern verüben würden. Das haben sie übrigens mit Unterstützung der Nazis schon mal getan. Wenn das deine Leute sind die du bejubelst und in Schutz nimmst, dann gute Nacht! Und da sind wir wieder beim Thema Genozid.

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Nun haben wir ja gemerkt, dass du die Zusammenhänge der Vergangenheit nicht verstehst und somit die der Gegenwart ebenfalls nicht.

Schau dir mal den Beitrag von RS-XXX an, in dem er mir die Bilder zeigte. Dann kannst du weiter Scheiße labern.
 
Schau dir mal den Beitrag von RS-XXX an, in dem er mir die Bilder zeigte. Dann kannst du weiter Scheiße labern.

Was laberst du da wieder für eine Scheisse! Willst du das jetzt noch mit Glitzer ausschmücken, dass du die Nazis und ihr Maskotchen in der Ukraine toll findest. Kannst ja weiter Bildchen sammeln. Kram deinen Post doch selbst raus, wo du den Dichter, der für Asow und Co. Gedichte verfasst, bejubelst. Die Posts sind halt eben vorhanden, während die Posts, wo ich angeblich Srebrenica leugne und relativiere, nach deiner Behauptung, nicht zu finden sind, da sie ja von einer unsichtbaren Hand gelöscht worden sind. Komisch ne. Ich werd aber nicht auf dein Niveau herabsteigen und so ne Hexenjagd gegen User veranstalten, deswegen suche ich deine Posts auch nicht raus. Deine Meinung ineressiert mich eigentlich überhaupt nicht.
 
Was laberst du da wieder für eine Scheisse! Willst du das jetzt noch mit Glitzer ausschmücken, dass du die Nazis und ihr Maskotchen in der Ukraine toll findest. Kannst ja weiter Bildchen sammeln. Kram deinen Post doch selbst raus, wo du den Dichter, der für Asow und Co. Gedichte verfasst, bejubelst. Die Posts sind halt eben vorhanden, während die Posts, wo ich angeblich Srebrenica leugne und relativiere, nach deiner Behauptung, nicht zu finden sind, da sie ja von einer unsichtbaren Hand gelöscht worden sind. Komisch ne. Ich werd aber nicht auf dein Niveau herabsteigen und so ne Hexenjagd gegen User veranstalten, deswegen suche ich deine Posts auch nicht raus. Deine Meinung ineressiert mich eigentlich überhaupt nicht.

hättest du dir den Post von Rs-keine ahnung welche Zahlenkombi, angeschaut, dann hättest du dir den zusammenhangslosen Müll sparen können. Und welcher Dichter hat für Asow Gedichte verfasst?

Du meinst der aus dem Taz-Artikel?

Musyka nennt sein Buch „Samisdat“, es ist größtenteils aus Vorauszahlungen seiner Facebook-Fans finanziert. Manche Bestellungen seien aus den von prorussischen Kämpfern kontrollierten Gebieten gekommen. Die Frage sei nur, wie man diese Exemplare an die andere Seite der Front schicken solle.Kämpfen muss er manchmal auch hinter der Front. Etwa, wenn ihm vorgeworfen wird, auf Russisch und damit in der Sprache der Okkupanten zu schreiben. Dann wird er emotional. „Mehrmals war ich drauf und dran, nur auf Ukrainisch zu schreiben, aber ich will nicht das tun, wozu ich gezwungen werde“, erklärt Musyka.
Genauso wenig kann er mit denen anfangen, die einen Sieg um jeden Preis fordern, „bis der Kreml in Schutt und Asche liegt“. Sieg ist für ihn gleich Krieg, und Krieg ist gleich Tod.

Ukrainischer Kriegsdichter: Schüsse sind sein Versmaß - taz.de

Vielleicht liest du ihn mal, Depp.
 
Rafi du machst dich mehr als lächerlich. Das armenische Konsulat wird wohl nichts veröffentlichen, was gegen den sogenannten "Genozid" steht.

Naja, ein paar Seiten vorher hat jemand behauptet nicht mal die Armenier würden einen Genozid sehen. Ich weiß nicht was jetzt lächerlicher ist. Und ganz ehrlich, bei den vielen Hasskommentaren hier bin ich lieber lächerlich. Mir persönlich könnte es egal sein was die Türkei nun anerkennt oder nicht, Deutschland hat bei dem Genozid auch seinen Anteil und diesen Anteil will ich als Halbkartoffel mittragen, da hab ich kein Problem mit.

Soviele Köpfe - soviele Meinungen. Eine davon ist diese und da wird sich der eine oder andere selbst erkennen.


Türkei: Du Armenier! | ZEIT ONLINE

[h=1]Du Armenier![/h] Nach dem Gedenktag: Die meisten Türken leugnen weiter den Genozid und verachten die Nachfahren der Überlebenden.
Ein Gastbeitrag von Ufuk Özbe



14. Mai 2015 DIE ZEIT Nr. 18/2015, 29. April 2015 5 Kommentare




Für viele junge Türken wie mich ist es schwer, den Völkermord an den Armeniern beim Namen zu nennen. Selbst im Familien- und Freundeskreis können wir die "Geschehnisse von 1915" nicht offen diskutieren. Der Gedenktag ist vorbei, doch das Problem bleibt: Kleinste, von der offiziellen Geschichtsschreibung abweichende Bemerkungen führen zu Ausgrenzung. Wagt man es, seine abweichende Meinung über die Armenier öffentlich zu äußern, muss man gleich seine persönliche Integrität verteidigen. Man wird gezwungen, glaubhaft zu machen, dass man auf niemandes Gehaltsliste steht, sich nirgends anzubiedern versucht, sondern einfach nur das vertritt, was man nach eigener Recherche und kritischer Abwägung aufrichtig für wahr hält.
Dabei ist die Beweislage erdrückend. Allein die Dokumente aus dem Archiv des deutschen Auswärtigen Amts belegen eindeutig den Völkermord – und die Vernichtungsabsicht der jungtürkischen Regierung, für die eben nicht nur militärische Ziele eine Rolle spielten. Eine Auswahl dieser Dokumente wurde 2005 von Wolfgang Gust herausgegeben. Die Papiere belegen auch die Mitschuld des verbündeten Deutschen Kaiserreichs. Für Deutschtürken wie mich handelt es sich also um eine doppelte historische Verantwortung.




Dass so viele Türken den Genozid heute noch leugnen, ist nur eines der vielen Symptome einer gestörten Selbstwahrnehmung, die sich aus festen Feindbildern, einer heroischen Ahnenverehrung und Verschwörungstheorien zusammensetzt. Demnach hat die von ewigen Feinden umzingelte Türkei samt ihren Vorgängerstaaten die weißeste Weste, die ein Volk auf Gottes Erde nur haben kann.


Zwar kritisiert die Mehrheit der Türken zu Recht die Kreuzzüge, doch die vorangegangenen Attacken auf Byzanz und die Verhinderung der christlichen Pilgerfahrten durch die Seldschuk-Türken werden nicht erwähnt. Die osmanischen Expansionskriege gelten als heldenhafte Eroberungen, aber nationale Befreiungskriege gegen das Osmanische Reich als Verrat und Verbrechen. Geleugnet oder gerechtfertigt werden auch die brutalen Niederschlagungen vieler Aufstände während der osmanisch-türkischen Geschichte, die teilweise ethnischen Säuberungen gleichkamen.


Der Eintritt in den Ersten Weltkrieg an der Seite Deutschlands wird nicht hinterfragt, die anschließende Besetzung durch die Siegermächte aber als grundlose Aggression imperialistischer Mächte aufgefasst. Immer sind "wir" die unschuldigen Opfer. Stets sind die "anderen" die blutrünstigen Täter, die es auf uns abgesehen haben.
Dieses Selbstverständnis ist vielleicht der größte gemeinsame Nenner der türkischen Politik. Nicht nur die islamisch-konservative AKP, sondern auch die beiden großen Oppositionsparteien, die laizistisch-kemalistische CHP und die nationalistische MHP, dazu zahllose außerparlamentarische Gruppierungen (von der linksnationalen Arbeiterpartei Doğu Perinçeks bis hin zur sektenähnlichen islamischen Bewegung Fethullah Gülens) pflegen diese selbstgerechte Geschichtsschreibung.
[h=2]Armenier
[/h][h=3] Der gerettete Kirchenschatz der Armenier [/h]
Am Ende wurden auch die Mönche vertrieben. Ein letztes Mal küssten sie die heiligen Steine der Mutterkirche in Sis, dann übergaben sie unter Tränen die Klosterschlüssel an die osmanische Regierung. Am 13. September 1915, einem Sonntag, war die Auslöschung der armenischen Christen längst besiegelt. Zu Tausenden hatte man sie ins Nichts gejagt, vergewaltigt, gefoltert, erschlagen. Nun also die Mönche: Würden sie es an ihr Ziel, nach Aleppo, schaffen? Zur Klosterkarawane gehörte auch der spätere Bischof Chad Adschapajan, dessen Familienname "Bewahrer der rechten Hände" bedeutet. Tatsächlich wachte er über die kostbarsten Reliquien des Katholikosats, darunter die vergoldete rechte Hand Gregors des Erleuchters. Sie gehörte zum Kirchenschatz der Armenier aus Kilikien, den die Mönche 1915 mit auf ihren Todesmarsch nahmen – und retteten. Bischof Chad verfasste später einen Augenzeugenbericht über 23 Tage des Schreckens. "Mit Gottes Hilfe", schreibt er, habe man alle Artefakte und liturgischen Gewänder an den Katholikos Sahak übergeben. Auf dieser Seite zeigen wir Sahak II. (1849 bis 1939) und zwei Stücke aus dem Schatz, der heute in einem Museum im Libanon liegt. Die Bilder entstammen dem Band "Der gerettete Schatz der Armenier aus Kilikien", im Jahr 2000 herausgegeben von Hermann Goltz und jetzt auf Englisch erschienen im Ludwig Reichert Verlag. Darin ist auch der verbotene Bericht des deutschen Konsuls Wilhelm Litten abgedruckt, der damals von Bagdad nach Aleppo reiste und die Toten entlang seiner Route beschrieb. Manche Szene erinnert an die verfolgten orientalischen Christen heute.
Evelyn Finger






Ein dermaßen realitätsfernes Geschichtsbewusstsein hat Auswirkungen auf unsere Gegenwart. Die Nachfahren der wenigen armenischen Überlebenden müssen heute in einer Türkei leben, die historisch-kulturell auch ihr Land ist, wo aber das Wort Armenier als Schimpfwort gilt. Viele armenische Unternehmer und Kaufleute stellen sich deshalb ihren Kunden unter türkischem Decknamen vor. Obwohl sie die türkische Staatsbürgerschaft haben, wird ihnen jeglicher Aufstieg im Staatsdienst verwehrt. Noch am 19. Mai 2011 warnte der damalige Generalstabschef Işık Koşaner davor, Armenier in den Staatsdienst aufzunehmen.


Immer noch eignen sich Armenier als Sündenböcke. Seit Jahren behauptet etwa der Geschichtsprofessor Yusuf Halaçoğlu, langjähriger Vorsitzender der offiziellen Türkischen Historischen Gesellschaft und heutiger MHP-Abgeordneter, die kurdische PKK bestehe größtenteils nicht aus Kurden, sondern aus "getarnten Armeniern". Es gebe daher keine kurdische Frage, sondern eine feindliche Verschwörung, die man mit allen Mitteln bekämpfen müsse.


Der einfachste Weg, in der Türkei einen politischen Konkurrenten zu diskreditieren, ist es, einen Armenier in dessen Stammbaum nachzuweisen oder zu erfinden. Die ehemalige CHP-Abgeordnete Canan Arıtman behauptete Ende 2008, die Mutter des damaligen Staatspräsidenten Abdullah Gül sei eine Armenierin, weshalb er sich für dieses Amt nicht eigne. Gül reagierte mit einer Schadensersatzklage wegen Verleumdung (!), die er auch noch gewann.


Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan sagte am 5. August 2014 in einem Liveinterview im türkischen Fernsehen auf die Frage, warum er in seinen Wahlkampfreden die alevitische Herkunft des Oppositionsführers Kılıçdaroğlu thematisiert habe: "Was hat man über mich schon alles gesagt! Man hat mich Georgier genannt. Viel schlimmer noch, man hat mich, verzeihen Sie mir den Ausdruck, Armenier genannt."


Der AKP-Politiker Melih Gökçek, Oberbürgermeister der türkischen Hauptstadt Ankara, ging noch weiter und forderte am 17. März 2015 in einem Tweet den Vorsitzenden der deutschen Grünen Cem Özdemir auf, offenzulegen, ob er armenischen Ursprungs sei. Als daraufhin der türkisch-armenische Autor und Journalist Hayko Bağdat in mehreren Tweets Gökçek einen Armenier nannte, um die Absurdität solcher "Schuldzuweisungen" zu demonstrieren, reagierte Gökçek mit einer Verleumdungsklage. In der Klageschrift seines Anwalts steht, der Armenier Hayko Bağdat habe seinen "Mandanten Gökçek, der die Liebe und den Respekt des Volkes genießt, mit einem Wort beleidigt" – also dem Wort Armenier! –, "das Ekel hervorruft und nicht nur die Persönlichkeitsrechte des Mandanten schwer verletzt, sondern eine Respektlosigkeit gegenüber allen Menschen darstellt, die ihn unterstützen."


Das ist die gegenwärtige Situation in der Türkei. Die Leugnung des Völkermordes ist nur die Spitze des Eisbergs. Deshalb wäre es so wichtig, dass wir Türken Vergangenes anerkennen, vor allem aber unsere heutigen Denkweisen kritisch reflektieren. Davon würden am meisten wir selbst profitieren.



Zum Glück wehren sich immer mehr Türken gegen die offizielle Propaganda. So veröffentlichten am Genozid-Gedenktag acht namhafte türkische Intellektuelle, darunter Hasan Cemal und Cengiz Çandar, eine Videobotschaft, in der sie die Armenier um Vergebung baten.


Die Tabus werden allmählich brüchig, der Eisberg schmilzt. Seit einigen Jahren wird in der Türkei die Wahrheit des Völkermords zumindest strafrechtlich nicht mehr verfolgt. Hoffentlich dauert es nicht weitere hundert Jahre, bis sich diese Wahrheit in der Gesellschaft durchsetzt.


Ufuk Özbe wurde 1981 als Kind türkischer Einwanderer in Nürnberg geboren. Er studiert Mathematik und Physik.
 
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