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Vertrag von Lausanne und die Souveränität der Türkei

Jetzt mal ehrlich die türkei hat doch zugestimmt. Bevölkerunsaustausch außer westthrakien türken und istanbuler griechen.(Danach haben sie zwar mit dem pogrom von istanbul 1955 doch die griechen vertrieben). Aber mit den kurden sind die westthrakien türken im vertrag von lausanne nicht zu vergleichen diese wurden hintergangen und obwohl sie in atatürks armee mitgekämpft haben gegen uns.(hab ich in einer doku gesehen)


Ganz ehrlich, keine Provokation, wirklich 'ne ernstgemeinte Antwort, bitte. Wer sagt euch, dass die türkischen Kurden sich trennen wollen?
 
Ganz ehrlich, keine Provokation, wirklich 'ne ernstgemeinte Antwort, bitte. Wer sagt euch, dass die türkischen Kurden sich trennen wollen?

Würdest du einem Referendum zustimmen? Bzw. würdest du bei positivem Ergebnis ihnen
die Unabhängigkeit in den Gebieten in denen sie de Mehrheit stellen gönnen bzw. es akzeptieren?
 
Das ist kein Vergleich und das weißt du auch.

Die Grenze zwischen Griechenland und der Türkei wurde von beiden Seiten so vereinbart.
Die entsprechenden Minderheiten haben ihre Rechte, welche ausgehandelt worden sind.

Die Kurden waren in Lousanne nicht dabei. Man hat ihr Siedlungsgebiet (selbst dort, wo
sie die breite Mehrheit bildeten) ganz einfach besetzt und annektiert.

Die Intervention der Großmächte wie es bei Albanien der Fall war (eine albanische Delegation
war im Friedensvertrag nach dem 1. Balkankrieg anwesend) gab es bei den Kurden nicht.

Stattdessen fing eine Phase intensiver Unterdrückung und Assimilierung statt, welche misslang
und glücklicherweise ein Ende gefunden hat.

Die Kurden sind eine alt-eingesessene Volkgruppe, welche mindestens den Anspruch auf
Autonomie haben. Dies nicht zu akzeptieren ist ganz einfach Nationalismus.

Die Ausrede "Weshalb sollten Türken in xy ..." ist völlig Fehl am Platz und ein unpassender Vergleich.

Denkst du nun immer noch so?

Ich denke immer noch so. Ganz einfach: den Kurden müssen ohne Wenn und Aber sämtliche kulturellen und sprachlichen Rechte anerkannt werden. Trotzdem lehne ich Kleinstaaterei in einer globalisierten Welt ab. Ich wünschte mir, dass auch Jugoslawien funktioniert hätte, aber so war es nun einmal nicht. Und der Fall Türkei/Kurdistan ist ganz anders gelagert als jener Jugoslawiens.

Verträge sind Ausdruck einer Willensäußerung von mind. zwei Parteien. Diese können sich jederzeit ändern. Gerade als Grieche müsste man sich in diesem Konflikt eher zurückhaltend zeigen, denn würde man eine freie, ehrliche und nach westlichen Maßstäben geordnete Volksbefragung im Norden Zyperns durchführen, wäre eine Mehrheit für einen eigenen Staat. Hinzu kommt, dass die heutigen Grenzen der Türkei völkerrechtlich legitimiert sind und der echte Aufstand der PKK-Kurden auf spätere Repressionen zurückzuführen ist.

Im Falle Zyperns denken die meisten Griechen jedenfalls anders. Dieser Konflikt zwischen der PKK und der Türkei muss auf der anderen Seite allerdings die Griechen interessieren. Noch einmal: ihr argumentiert mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und akzeptiert die Gründung eines Kurdenstaates auf dem Territorium der Türkei, d.h. ihr stimmt in der Folge ethnischen (und nicht völkerrechtlichen) Grenzen zu. Damit legitimiert ihr jede zukünftige Handlung der Türkei gegen Athen und Sofiia, dessen solltet ihr euch klar sein.

Wer ernsthaft etwas anderes behauptet, ist entweder dumm oder naiv.

- - - Aktualisiert - - -

Wenn sie es wollten, würdest du als Staatsoberhaupt es zulassen? Ehrliche Antwort bitte.

Ich schwöre auf meine Religion, meine Familie und alles, was mir von Bedeutung ist: Ja. Mehr noch: Ich würde mich dafür einsetzen.

Bloß: von einer Mehrheit kann niemals die Rede sein.
 
Ganz ehrlich, keine Provokation, wirklich 'ne ernstgemeinte Antwort, bitte. Wer sagt euch, dass die türkischen Kurden sich trennen wollen?

Um ehrlich zu sein keine ahnung ob sie das wollen oder nicht.:D Nach dem was ich so mitkriege im internet (kenne keine kurden persönlich) scheinen das viele zu wollen..
 
Um ehrlich zu sein keine ahnung ob sie das wollen oder nicht.:D Nach dem was ich so mitkriege im internet (kenne keine kurden persönlich) scheinen das viele zu wollen..

Schau dir mal diese zwei Karten an, bitte:

1_big.jpg


Und hier die Parlamentswahlen von 2011 in der Türkei:

1280px-2011_Turkish_general_election.png


Gelb: Erdogan; Blau: Kurdenpartei

Die Mehrheit der türkischen Kurden wählt gar nicht mal die Kurdenpartei, wenn wir ihre Karten des Kurdistans uns anschauen.

Die PKK hat ca. 2000 Kämpfer in der Türkei.
Quelle: Kurden : PKK-Kämpfer ziehen ab Mai aus der Türkei ab - Nachrichten Politik - Ausland - DIE WELT

Auf der anderen Seite haben sich über über 60.000 Kurden als Miliz speziell gegen die PKK beim türkischen Staat angemeldet:
Quelle: Streit um EU-Reife und Dorfmilizen - Türkei - derStandard.at ? International

Die Lage ist nicht so einfach wie ihr immer aus den deutschen und europäischen Medien hört. Sie ist es nicht, egal, wie häufig deutsche Blätter darüber schreiben mögen.
 
Ganz einfach: den Kurden müssen ohne Wenn und Aber sämtliche kulturellen und sprachlichen Rechte anerkannt werden. Trotzdem lehne ich Kleinstaaterei in einer globalisierten Welt ab.

Du willst den Kurden keinen eigenen Staat gönnen, weil du nicht noch mehr Staaten haben willst?

Akzeptiere deine Meinung, auch wenn das Argument extrem mager ist.

Verträge sind Ausdruck einer Willensäußerung von mind. zwei Parteien. Diese können sich jederzeit ändern.

Doch die Kurden waren in Lousanne nicht anwesend. Man hat über ihre Köpfe hinweg entschieden.
Findest du das in Ordnung, dass mit einer so großen alt-eingesessenen Volksgruppe so verfahren wird?

Gerade als Grieche müsste man sich in diesem Konflikt eher zurückhaltend zeigen, denn würde man eine freie, ehrliche und nach westlichen Maßstäben geordnete Volksbefragung im Norden Zyperns durchführen, wäre eine Mehrheit für einen eigenen Staat.

Das ist ein schlechter Scherz.

Nach deiner Logik:

Besetzt Griechenland Nord-Epirus, vertreibt alle Albaner, siedelt dort Griechen an, lässt ein Referendum machen und alles soll in Ordnung sein?

Bitte. Der Fall Zypern ist eine Sache in der die Türkei eigentlich keinerlei Spielraum hat.

Hinzu kommt, dass die heutigen Grenzen der Türkei völkerrechtlich legitimiert sind und der echte Aufstand der PKK-Kurden auf spätere Repressionen zurückzuführen ist.

Ja, das sind sie. Dir müsste aber klar sein, dass die Kurden 1923 ganz einfach "ausgelassen" worden sind.
Also weil ein Vertrag welcher über ihren Köpfen hinweg unterzeichnet worden ist existiert ist diese Haltung
angebracht?

Gut, dann haben wir ja die offizielle Legitimation und deinen persönlichen Grund (Zu viele Staaten)

Noch einmal: ihr argumentiert mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und akzeptiert die Gründung eines Kurdenstaates auf dem Territorium der Türkei, d.h. ihr stimmt in der Folge ethnischen (und nicht völkerrechtlichen) Grenzen zu. Damit legitimiert ihr jede zukünftige Handlung der Türkei gegen Athen und Sofiia, dessen solltet ihr euch klar sein.

Auch wenn man eine so große alt-eingesessene Volksgruppe, welche in Lousanne nicht mitbestimmte nicht mit Minderheiten,
bei denen die zwei Parteien am Verhandlungstisch saßen vergleichen kann, hast du Recht.

Also pochst du angesichts ungerechter Verträge auf dessen Gültigkeit?



- - - Aktualisiert - - -

Ich schwöre auf meine Religion, meine Familie und alles, was mir von Bedeutung ist: Ja. Mehr noch: Ich würde mich dafür einsetzen.

Bloß: von einer Mehrheit kann niemals die Rede sein.

Gut. Das ist alles was ich hören wollte. Das zeigt natürlich, dass du einen Sinn für Gerechtigkeit hast.

Meine Hochachtung.

Nettes Gespräch.

Wenn das deine Meinung ist, ist alles in Butter und ich habe keinen Gesprächsbedarf mehr :)
 
-> Frag die von Südzypern als Zyprioten akzeptierte Gruppe, ob sie einen eigenen Staat wünschen, die Antwort wird 'Ja' lauten. Dies ist durchaus vergleichbar.
-> Die PKK wurde erst ein halbes Jahrhundert nach der Gründung der modernen Türkei aktiv. Mehr als 5 Jahrzehnte vergingen, erst die steigenden Repressionen führten zur PKK.
-> Diese Gebiete heißen Kurdengebiete, weil sie dort die Mehrheit stellen. Auch Türken und andere Minderheiten leben dort schon seit einem halben Jahrtausend.
-> Die PKK/BDP ist in den ärmsten Regionen am stärksten. Die Lösung des Konflikts kann durch Wohlstand und Fortschritt in diesen Gebieten sicherlich bis zur Unbedeutsamkeit bearbeitet werden. Immer dort, wo es keine Arbeit gibt, wo Menschen arm sind, trifft man auf die größten Nationalisten.
-> Für mich der entscheidenste Faktor: Kurdistan wäre ohne Anerkennung der Türkei nicht überlebensfähig. Dies ist im Übrigen eine Mehrheitsmeinung unter westlichen Analysten. Eine Gründung würde unter diesen Umständen die Region destabilisieren.

Es gibt noch unzählige weitere Punkte, die ich aufzählen könnte. Will aber schlafen, bis denne.
 
Nikos, du urteilst zu schnell: Amphion hat Recht in diesem Punkt, Quellen folgen.
Sonne, ich bitte Dich sehr.
Lerne auch folgendes, daß Informationen in falschen Händen Dein Umfeld vergiften und im schlimmsten Fall zerstören können.

Der von Dir angesprochene Nutzer sollte diese nicht bekommen, er würde sie sehr schnell in einem Sinne verdrehen und verändern, um diese seiner Gesinnung näher zu bringen, und somit das heilige hellenische Element der Empirie und Wahrheitsliebe abermals mit Füssen treten, ja darauf rumtrampeln.

Er will nicht prüfen, er will einfach.
Quellen wären hier fehlplatziert.
 
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