K
koelner
Guest
Aber gerade die Frage nach der Strafe ist doch zentral für die Weltreligionen. Man kann es doch auf den Punkt bringen: das Leben ist eine Prüfung, die darüber entscheidet, ob du in die Hölle kommst und leidest oder nicht. (Man kann es auch drehen und den Fokus auf das Paradies legen. Aber es bleibt ja das selbe: wer das Paradies nicht erreicht, der kommt in die Hölle und leidet!)Ich habe oft beobachtet, dass viele sich mehr mit göttlichen Strafen auseinandersetzen, als mit dem Sinn der Religion an sich.
Der Sinn einer so verstandenen Religion ist folglich ein Leben in Furcht vor der Hölle.
Um nochmal kurz auf die von dir aufgegriffenen Gebote zu kommen: es geht mir nicht darum, dass eine Wallfahrt oder ein fünfmaliges Beten am Tag an sich schlecht sind. Das konzentrierte Fokussieren beim Gebet z.B. ist ähnlich der Meditation, und für deren positiven Nutzen gibt es inzwischen wissenschaftliche Belege.
Meine Fokus war: in den Religionen haben diese Praktiken doch den Sinn Gott gnädig zu stimmen damit er den Menschen nicht in die Hölle schickt.
Und damit bin ich zurück bei der Eingangsfrage: Ist das nicht das Bild einen zürnenden Gottes? Der an sich jeden Menschen, den er geschaffen hat, in die Hölle schicken wird, wo er unendlich leiden muss ("Höllenqualen")? Der Weg das zu umgehen und Gott sich erbarmen lässt ist aber, sich an die von ihm gesandten Regeln zu halten.
In den Gebeten bspw. spricht der Mensch zu Gott und bittet ihn, ihn rechtzuleiten, damit er ihn bitte nicht der Hölle leiden lasse.
Das heisst anders herum: Gott erwartet, dass er darum gebeten wird? Es ist ihm wichtig, dass der Mensch sich ihm unterwirft und ihn bittet, ihn vom Leiden zu verschonen? Warum tut ein allmächtiger Gott das? Oder sollten wir einfach akzeptieren, dass das alles so ist und wir die Frage nach dem "Warum" nicht beantworten können?