Nein. Das stimmt so einfach nicht. Die Gefährten Mohammeds kannten den Koran in und auswendig. Sehr viele weitere Gläubige kannten einige Verse, einige hatten sie gar niedergeschrieben. Sie bestätigten sich untereinander und mussten sich nicht auf eine Version festlegen. Vielleicht waren einzelne Wörter unklar, wegen der Interpunktion usw. Aber im Grossen und Ganzen bestätigten sie sich. Du kannst das nicht mit den Konzilen und den unzähligen Streitereien im Christentum vergleichen. Dort kamen persönliche Meinungen von Königen, Bischöfen, Rittern und anderen in die Zusammenstellung und Struktur der Bibel hinein.
Ja, verkürzt oder genauer gesagt ist das Wichtigste zusammengefasst. Was in der Bibel aber am meisten verändert wurde, ist die Geschichte der Hauptfigur im Christentum. Nicht umsonst gibt es mehr als eine Geburtsgeschichte von Jesus. Dies zeugt ja nicht gerade von Genauigkeit und Sicherheit?
Weder noch. Ich lese den Koran, um eine göttliche Nähe aufzubauen und um einen Leitfaden im Leben zu haben. Dazu ist vieles im Koran vernünftig, plausibel und vor allem universal gültig. So etwas erkenne ich in keiner anderen Religion wieder.
Der Koran ist kein Gesetzbuch, wie ihn manche Al-Kaida-Ableger darstellen. Er ist vielmehr als das. Er ist ein philosophisches, gesellschafts- und geschichtskritisches Buch. Zudem zeigt er uns, dass nicht nur unsere erfassbare Umwelt/Natur Gesetze, Zusammenhänge und Sinn hat, sondern auch alles andere, was unsere Sinne nicht erfassen können.