Erneut nahmen organisierte Rechtsextreme eine prominente Rolle bei den Versammlungen ein. Es kam zum Teil zu unübersichtlichen Situationen. Die Polizei meldete 67 Strafanzeigen
"Na, die Behörden müssen ja auch was zu tun haben", sagt der Mann und grinst, während er dem Polizist seinen Personalausweis aushändigt. Obwohl der Mann in einer U-Bahn-Station ist, weigert er sich, eine Maske aufzusetzen. Er ist einer von vielen, die Samstag hier am Karlsplatz maskenlos aussteigen. Ihn hat die Exekutive aber rausgefischt. Ein Servicemitarbeiter der Wiener Linien steht neben den Rolltreppen und schüttelt den Kopf. Jeden Tag müsse er Diskussionen über die Maskenpflicht führen, sagt er. Ob er auch manchmal beschimpft werde? "Heute noch nicht."
"Dagmar Belakowitsch, die obskure Marktschreierin im blauen Mikrokosmos, erklomm bei der jüngsten Corona-Demo in Wien eine Bühne und gebar vor einer johlenden Menge (wie zum Witz vor einem „Fairdenken“-Plakat) folgendes Geisteskind: „… die Ärzteschaft, die ganz genau weiß, was in den Spitälern los ist, die ganz genau weiß, welche Patienten es sind, die unsere Krankenhäuser zuhauf füllen. Das sind nämlich nicht die bösen Ungeimpften. Oh nein, das sind ganz, ganz viele Geimpfte, die aufgrund eines Impfschadens behandelt werden müssen.“ Das ist als adventlicher Irrlichterglanz eine so grob fahrlässige Behauptung, dass man prüfen könnte, ob das nicht in die Kategorie Verhetzung fällt. Abgesehen davon, dass sich im kreischenden Kreis offensichtlich niemand fand, der dem Dagmärchen mit der Frage begegnete, wie sich dieser Erkenntnis folgend die überlasteten Spitäler aus der Zeit vor der Impfung erklären. Aber es ist nicht das realitätsverweigernde Krakelen per se, das Sorgen machen müsste. Es ist vielmehr die Tatsache, dass eine Nationalratsabgeordnete, die von unser aller Steuergeld lebt, wider besseres Wissen bemüht ist, eine Atmosphäre der Vergiftung zu erschaffen. Wer denkt, Belakowitsch glaube den verzapften Unsinn, liegt mit Sicherheit falsch. Die Mission ist nicht die Suche nach einer verschwiegenen Wahrheit. Sondern die Gunst der Pandemie-Stunde als politisches Kalkül zu nützen. Ob sich die Populistin vor ihrer Rede eine Kampfration Ivermectin eingeworfen hat, ist jedenfalls nicht verifizierbar. Dass Fake-News in dieser radikalen Form eine echte Gefahr darstellen, hingegen sehr wohl."
"Na, die Behörden müssen ja auch was zu tun haben", sagt der Mann und grinst, während er dem Polizist seinen Personalausweis aushändigt. Obwohl der Mann in einer U-Bahn-Station ist, weigert er sich, eine Maske aufzusetzen. Er ist einer von vielen, die Samstag hier am Karlsplatz maskenlos aussteigen. Ihn hat die Exekutive aber rausgefischt. Ein Servicemitarbeiter der Wiener Linien steht neben den Rolltreppen und schüttelt den Kopf. Jeden Tag müsse er Diskussionen über die Maskenpflicht führen, sagt er. Ob er auch manchmal beschimpft werde? "Heute noch nicht."
Zehntausende demonstrierten in Wien gegen Impfpflicht und Lockdown
Erneut nahmen organisierte Rechtsextreme eine prominente Rolle bei den Versammlungen ein. Es kam zum Teil zu unübersichtlichen Situationen. Die Polizei meldete 67 Strafanzeigen
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"Dagmar Belakowitsch, die obskure Marktschreierin im blauen Mikrokosmos, erklomm bei der jüngsten Corona-Demo in Wien eine Bühne und gebar vor einer johlenden Menge (wie zum Witz vor einem „Fairdenken“-Plakat) folgendes Geisteskind: „… die Ärzteschaft, die ganz genau weiß, was in den Spitälern los ist, die ganz genau weiß, welche Patienten es sind, die unsere Krankenhäuser zuhauf füllen. Das sind nämlich nicht die bösen Ungeimpften. Oh nein, das sind ganz, ganz viele Geimpfte, die aufgrund eines Impfschadens behandelt werden müssen.“ Das ist als adventlicher Irrlichterglanz eine so grob fahrlässige Behauptung, dass man prüfen könnte, ob das nicht in die Kategorie Verhetzung fällt. Abgesehen davon, dass sich im kreischenden Kreis offensichtlich niemand fand, der dem Dagmärchen mit der Frage begegnete, wie sich dieser Erkenntnis folgend die überlasteten Spitäler aus der Zeit vor der Impfung erklären. Aber es ist nicht das realitätsverweigernde Krakelen per se, das Sorgen machen müsste. Es ist vielmehr die Tatsache, dass eine Nationalratsabgeordnete, die von unser aller Steuergeld lebt, wider besseres Wissen bemüht ist, eine Atmosphäre der Vergiftung zu erschaffen. Wer denkt, Belakowitsch glaube den verzapften Unsinn, liegt mit Sicherheit falsch. Die Mission ist nicht die Suche nach einer verschwiegenen Wahrheit. Sondern die Gunst der Pandemie-Stunde als politisches Kalkül zu nützen. Ob sich die Populistin vor ihrer Rede eine Kampfration Ivermectin eingeworfen hat, ist jedenfalls nicht verifizierbar. Dass Fake-News in dieser radikalen Form eine echte Gefahr darstellen, hingegen sehr wohl."