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Der Ukraine Sammelthread

Spekulationen über Angriffe auf Moskau
In der Früh hatte die russische Armee wieder einen enormen Raketenangriff auf die Ukraine und speziell deren Infrastruktur für die Energieversorgung gestartet. Für den Start solcher Raketen nutzt Russland einerseits seine Flotte im Schwarzen und Kaspischen Meer, andererseits strategische Bomber, die größtenteils in Engels stationiert sind.

Die Angriffe auf Engels, das mehr als 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt ist, haben auch Spekulationen über einen möglichen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau entfacht. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wollte am Donnerstag allerdings die Sicherheit des Luftraums über der russischen Hauptstadt nicht kommentieren. Das sei Aufgabe des Verteidigungsministeriums, sagte er auf Anfrage von der Presse.

 
Kiew: 15.000 Vermisste in Ukraine seit Kriegsbeginn
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine werden nach Angaben der ukrainischen Präsidentenberaterin Alona Verbytska Tausende Soldaten und Zivilisten vermisst. „Russland hat aktuell 3.392 ukrainische Kriegsgefangene bestätigt, aber in der Ukraine gelten derzeit 15.000 Menschen als vermisst, darunter viele Zivilisten“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag-Ausgabe). Das Schicksal dieser Menschen sei völlig ungewiss, so Verbytska, die sich als Ombudsfrau für die Rechte ukrainischer Soldaten engagiert.

„Wir wissen nicht, was mit ihnen geschehen ist“, sagte sie. „Befinden sie sich auch in russischer Kriegsgefangenschaft, sind sie aus russisch besetzten Gebieten verschleppt oder womöglich längst umgebracht worden?“ Diese Ungewissheit sei vor allem für die Angehörigen schrecklich, erklärte Verbytska, die auch Beraterin von Präsident Wolodymyr Selenskyj ist und bei der Suche nach Vermissten hilft.

Ukrainische Behörden haben wiederholt darauf hingewiesen, dass ganze Familien und auch Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt würden.

 
Ukrainische Armee greift Stellungen bei Berdjansk an
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung russische Stützpunkte in der Umgebung der Industrie- und Hafenstadt Berdjansk im Südosten des Landes angegriffen. Dabei seien rund 50 russische Soldaten „liquidiert“ worden, teilte der Generalstab in Kiew gestern mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Die Militärs in Kiew machten keine Angaben dazu, mit welchen Waffensystemen Berdjansk angegriffen wurde. Die Stadt am Asowschen Meer liegt knapp 100 Kilometer hinter den aktuellen Frontlinien.

 
Kiew meldet Vorankommen im Gebiet Luhansk
Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben bei der strategisch wichtigsten Stadt Kreminna im Gebiet Luhansk vorgerückt. „Unsere Soldaten setzen ihre Angriffshandlungen im Gebiet der Stadt Kreminna fort. Im Laufe der Woche sind die Verteidiger der Ukraine bis zu 2,5 Kilometer in Richtung der genannten Ortschaft vorgedrungen“, sagte General Olexij Hromow bei einem Briefing des Generalstabs gestern. Kreminna gilt als mögliches Einfallstor, um im Osten der Ukraine weiter vordringen zu können.

Zuvor hatte die amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) mitgeteilt, dass die russische Armee im Gebiet Luhansk Truppen sammle und sich für eine Entscheidungsschlacht rüste. Auch der ukrainische Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, berichtete in seinem Telegram-Kanal von einer russischen Truppenkonzentration und schweren Kämpfen vor Kreminna.

 
Selenskyj: Landesweite Stromausfälle nach russischen Angriffen
Die massiven russischen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine haben nach Angaben Kiews zu Stromausfällen in weiten Teilen des Landes geführt. „Heute Abend kommt es in den meisten Regionen der Ukraine zu Stromausfällen“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gestern Abend in einer Videoansprache. „Besonders schwierig“ sei die Lage unter anderem in der Region Kiew und in der Hauptstadt selbst, in der westlichen Region Lwiw sowie in den Regionen Odessa und Cherson im Süden des Landes.
Mit jedem dieser Raketenangriffe treibe sich Russland „nur noch tiefer in eine Sackgasse“, sagte Selenskyj. „Sie haben immer weniger Raketen.“ Nach Angaben von Innenminister Denys Monastyrsky wurden bei den Raketenangriffen am Donnerstag 3 Menschen getötet. 6 weitere Menschen, unter ihnen ein Kind, seien verletzt worden.

 
Stoltenberg ruft zu mehr Waffenlieferungen für Ukraine auf
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Bündnisstaaten zu weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine aufgerufen. „Es mag paradox klingen, aber militärische Unterstützung für die Ukraine ist der schnellste Weg zum Frieden“, sagte der Norweger der Deutschen Presse-Agentur zum Jahreswechsel. Hintergrund sei, dass Russlands Präsident Wladimir Putin davon überzeugt werden müsse, dass er sein Ziel, die Kontrolle über die Ukraine zu übernehmen, nicht erreichen werde. Dann könne es eine friedliche Verhandlungslösung geben, die ein Überleben der Ukraine als unabhängiger demokratischer Staat gewährleiste.

Stoltenberg machte dabei auch deutlich, dass er die jüngsten ukrainischen Angriffe auf militärische Ziele in Russland für vollkommen legitim hält. „Jedes Land hat das Recht, sich zu verteidigen. Auch die Ukraine“, sagte er. Bei den ukrainischen Angriffen müsse auch der Kontext gesehen werde. Dies seien massive russische Angriffe auf zivile Infrastruktur, die darauf abzielen, ukrainischen Zivilisten im Winter Wasser, Heizung und Strom zu nehmen.

 
Ukraine wehrt nächtliche Welle von Drohnenangriffen ab
Die ukrainische Flugabwehr hat nach Behördenangaben in der Nacht auf heute Drohnenangriffe in Kiew und Umgebung sowie im Osten des Landes abgewehrt. „Russland hat wieder auf unsere Infrastrukturobjekte gezielt“, teilte der Militärgouverneur des Kiewer Umlands, Olexij Kuleba, heute in seinem Telegram-Kanal mit. Seinen Angaben zufolge schoss die Flugabwehr die Drohnen ab. Schäden habe es nicht gegeben.

Auch die Stadtverwaltung in Kiew berichtete über den weitgehend glimpflichen Verlauf der nächtlichen Attacke. Fünf Drohnen seien über der Hauptstadt abgeschossen worden. Dabei seien ein Verwaltungsgebäude teilweise zerstört und die Fenster eines Wohnhauses beschädigt worden. Über Tote und Verletzte gab es keine Berichte.

 
Russland griff weite Landesteile an
„Die zweite Nacht in Folge haben unsere Himmelsschützer alle fünf feindlichen ‚Schahed‘ (Drohnen, Anm.) ausgeschaltet, die über dem Gebiet waren“, teilte zudem der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk um die Millionenstadt Dnipro, Walentyn Resnitschenko, in seinem Telegram-Kanal mit. Demzufolge gab es Angriffe in drei verschiedenen Landkreisen. Im angrenzenden Gebiet Saporischschja wurden laut dem Einsatzkommando Ost der ukrainischen Armee ebenfalls alle angreifenden Drohnen vernichtet.

Erst gestern hatte Russland erneut einen schweren Raketenangriff gestartet, um die kritische Infrastruktur für die Energieversorgung der Ukraine lahmzulegen. Seit Oktober versucht Moskau mit dieser Taktik, die Bevölkerung des Nachbarlands kriegsmüde zu schießen.

 
Xi betont Chinas neutrale Rolle
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den chinesischen Staatschef Xi Jinping am Freitag bei einem Videotelefonat im Frühling zu einem Staatsbesuch eingeladen. Zudem strebe er eine verstärkte militärische Zusammenarbeit mit China an, sagte Putin. Ob diese Kooperation beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine schlagend wird, ist ungewiss. Xi betonte erneut die „objektive und faire“ Rolle seines Landes im Konflikt.

„Im nächsten Jahr wird sich der intensive bilaterale Austausch fortsetzen, daran zweifle ich nicht. Und wir werden eine Möglichkeit finden, uns persönlich zu treffen“, sagte Putin am Freitag in einer auf der Kreml-Website veröffentlichten Videoschaltung mit Xi.

Dieser Besuch werde „der Welt die Nähe der russisch-chinesischen Beziehungen demonstrieren“. Putin nannte die Beziehungen beider Staaten beispielhaft für die Zusammenarbeit von Großmächten im 21. Jahrhundert. Der 70-Jährige erklärte die Stärkung der gemeinsamen Militär- und Rüstungspolitik zu einem der wichtigsten Aufgabenfelder.

Xi sieht holprigen Weg zu Friedensgesprächen

 
Kiew seit Kriegsbeginn fast 29 Tage im Alarmzustand
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben in der Hauptstadt Kiew die Alarmsirenen 638 Mal geheult. Insgesamt habe seit Ende Februar damit knapp 694 Stunden lang Alarmzustand geherrscht, teilte heute Kiews Militärverwaltungschef Serhij Popko mit.

„Das sind praktisch 29 Tage, fast ein ganzer Kalendermonat, den die Bürger der Stadt in Schutzräumen und Bunkern verbracht haben.“ Insgesamt habe die Hauptstadt 52 Luftangriffe erlebt, bei denen 120 Menschen ums Leben kamen, unter ihnen fünf Kinder. 495 Menschen seien bei den Angriffen mit Raketen und Marschflugkörpern verletzt worden.

 
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