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Gescheiterte Verhandlungen, Ursachen und Intentionen zu Kriegsbeginn

Muss mir die Szenen nochmal angucken, bzw. auch mal gucken, ob es zu dieser allerersten Verhandlung nicht umfassenderes Material gibt. Das würde zwar erklären, dass ihm etwas gewaltig gegen den Strich geht, würde aber sein Statement bzgl. des Schutzes der Minderheiten wiederum nicht so ganz rechtfertigen. Denke da ging es mindestens zum Teil auch um die Entwaffnung der RSK bei gleichzeitiger (kurz zuvor aufgeflogener) heimlicher Bewaffnung Tudjmans.

Klar spielt auch hier wieder Opportunismus eine rolle und die Autonomien Kosovos und der Vojvodina stanken Milosevic gleichermaßen. Wie sich Machtgier und tatsächliche Gefahr der Minderheiten die Waage hielten und wie gezielt bereits Übergriffe stattgefunden hatten, werden wir wohl nie erfahren. Dass sie stattfanden und zwar gezielt, ist ja kein Geheimnis und wird in diesem Ausschnitt belegt. So schnell wie Tudjman und Milosevic im Nachhinein trafen, waren aber vllt. sogar die schon abgesprochen, wer weiß es... . Denke spätestens, als dieser Mitschnitt entstand, hatte Slobo längst sein Go gegeben.

Ich kann wirklich nur mutmaßen.
Ob er wirklich dachte, die Serben wären innerhalb eines unabhänigen Kroatiens in Gefahr, das kann glaub niemand sagen.
Möglicherweise glaubte er nicht daran, dass die Serben in großer Gefahr seien, im Sinne einer ethnischen Säuberung. Er hat wohl viel mehr die Gefahr durch "die Ustasa" hochgespielt um seine Interessen durchsetzen zu können.
Es sind aber nur Mutmaßungen....
 
Die Frage ist ja auch, ob die Serben in Kroatien damals wirklich in Gefahr waren.

War eine Panik seitens der Serben gerechtfertigt? Der Zweite Weltkrieg war ja damals nicht lange her. Die Erinnerungen an Jasenovac waren noch relativ frisch. Glaubte man wirklich, dass die Geschichte sich wiederholen könnte?
Oder war das alles völlig überzogen und verwendete man die Geschehenisse um Jasenovac als Rechtfertigung für einen ohnehin vorhandenen, überschwenglichen Nationalstolz.
Also ich glaube wir betreten hier Sphären, die nicht mehr belegbar sind. Ich persönlich war damals zu jung, als dass ich da eine gute Aussage treffen könnte.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
 
Ich kann wirklich nur mutmaßen.
Ob er wirklich dachte, die Serben wären innerhalb eines unabhänigen Kroatiens in Gefahr, das kann glaub niemand sagen.
Möglicherweise glaubte er nicht daran, dass die Serben in großer Gefahr seien, im Sinne einer ethnischen Säuberung. Er hat wohl viel mehr die Gefahr durch "die Ustasa" hochgespielt um seine Interessen durchsetzen zu können.
Es sind aber nur Mutmaßungen....
Ja, weiß man tatsächlich nicht, wie groß die Gefahr gewesen wäre. Übergriffe gab es aber definitiv. Ein kroatischer Soldat z.B., Milan Levar, der sich in Gospic weigerte, Zivilisten zu ermorden, sagte anschließend über diese Verbrechen aus und wurde dafür selbst ermordet.

Klar ändert das nichts an Milosevics Taten oder an der Tatsache, dass man zu diesem Zeitpunkt zumindest noch davon ausgehen konnte, dass die Zivilisten in den neuen Staaten auch seitens der internationalen Gemeinschaft hätten geschützt werden können, wenn es doch vertraglich festgehalten worden wäre.

Die Demilitarisierung der serbischen Minderheitengebiete war natürlich ein zweischneidiges Schwert. Wie hätte es in neuen, souveränen Staaten anders laufen sollen? Andererseits kann man auch verstehen, dass dies nicht mit einem guten Gefühl geschehen konnte, nachdem sich Tudjman noch zu YU-Zeiten heimlich bewaffnet hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hatte ja Playboy schon genau so gesagt. Dann wäre Slobos Minderheitenschutz aber wirklich nur eine faule Ausrede gewesen.
Der Minderheitenschutz bei Slobo, sowie bei Tudjman war ein weiterer Motivator für mehr Maßnahmen und Operationen um eigene Ziele zu erreichen, Territorien zu halten oder zu erweitern und an der Macht festzuhalten. Tudjman ist genau wie Milo größenwahnsinnig geworden. Das Bin Laden mit seiner Bande in Bosnien war und das sie an die 200 Köpfe von Serben abgeschnitten haben und Alija sich dafür bei Bin Laden bedankte zeigt auch das Alija verrückt geworden ist.
Dazu kommt , es gab überall Einheiten die autonom unterwegs waren , entweder auf Rachefeldzug oder um zu plündern, morden und vergewaltigen oder eben alles zusammen.....und diese Gruppen entzogen sich jeglicher Kontrolle und operierten sozusagen auch im Geheimen, schlugen schnell zu und verschwanden wieder.
Im Endeffekt hast du es schon gesagt, es ist ihnen entglitten. Und dann stellt sich halt auch die Frage , ob von oben Verbrechen und Massaker, sowie der Völkermord in Srebrenica von ganz "oben" angeordnet wurden. Die meisten sind sich klar und einig darüber, das Mladic den Befehl von oben bekommen hat.
 
Und dann stellt sich halt auch die Frage , ob von oben Verbrechen und Massaker, sowie der Völkermord in Srebrenica von ganz "oben" angeordnet wurden. Die meisten sind sich klar und einig darüber, das Mladic den Befehl von oben bekommen hat.
Klar, Milosevic hat die VRS doch nur dazu gegründet, um ne weiße Weste zu behalten. Auch darauf geht der Film detailliert an dieser Stelle ein:

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Irgendwo erklärt Seselj auch, dass er die Befehle für ethnische Säuberungen von Slobo persönlich erhalten hat. Echt erstaunlich, wie ersterer es geschafft hat, zumindest zweitweise 'nen Freispruch in Den Haag zu erwirken, wenn er seine Verbrechen sogar vor laufender Kamera zugibt.
 
@Lubenica Alijas Gelaber von friedlichem Multikulti finde ich schon allein aufgrund seiner Vergangenheit suspekt, auch wenn er in dem Film gut wegkommt. Der heilige Gral ist so ne BBC-Doku dann halt doch auch nicht. Man muss sich seine Infos überall zusammensuchen und am Ende weiß man genauso wenig wie vorher.
 
Klar, Milosevic hat die VRS doch nur dazu gegründet, um ne weiße Weste zu behalten. Auch darauf geht der Film detailliert an dieser Stelle ein:

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Irgendwo erklärt Seselj auch, dass er die Befehle für ethnische Säuberungen von Slobo persönlich erhalten hat. Echt erstaunlich, wie ersterer es geschafft hat, zumindest zweitweise 'nen Freispruch in Den Haag zu erwirken, wenn er seine Verbrechen sogar vor laufender Kamera zugibt.

Diese Doku ist der knaller, oder? Da erzählen die Protagonisten höchstselbst was sie dachten und taten, man sieht sie sogar in Aktion wie bei der Sitzung mit Kadijevic die du gepostet hast.

Und hier schreiben die Leute Romane darüber was sie denken wie es war und tun so als gäbe es die Zeitzeugendokumente gar nicht.
 
Diese Doku ist der knaller, oder? Da erzählen die Protagonisten höchstselbst was sie dachten und taten, man sieht sie sogar in Aktion wie bei der Sitzung mit Kadijevic die du gepostet hast.

Und hier schreiben die Leute Romane darüber was sie denken wie es war und tun so als gäbe es die Zeitzeugendokumente gar nicht.
Absolut eine der besten, die mir bisher unterkamen – vor allem für das Alter. Wenn man das ganze noch um O-Töne wie diesen hier von Tudjman oder der Geschichte von Milan Levar sowie ein wenig mehr Background zu den "Bad Guys" ergänzen würde, wäre man nah an der Vollständigkeit. Aber wie du schon sagtest, man kommt nicht umhin, sich unzählige widersprüchliche Quellen reinzuziehen. Und davon hat man bei "Death of Yugoslavia" schon sehr viele, auf geniale Art zusammengeschnittene auf einem Haufen – und dann noch in Form von O-Tönen im ständigen Wechsel. Vielen Dank für die Empfehlung auf jeden Fall!
 
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