Es könnte sein das dann irgendwann die Einheimischen in der Minderheit sind und es ihnen dann so geht wie mir jetzt.
Wenn ich die Statistiken der Ösi-Bevölkerung studiere:
Es könnte nicht, sondern es wird so sein.
Ob das bereits in 200 oder erst in 500 Jahren so sein wird weiß ich nicht.
Aber das ist ja auch nicht das Problem.
Für die "Ur"-Bevölkerung Österreichs ist es seltsam und zugleich störend, dass Menschen mit fremder Mentalität hier ansässig werden, ohne sich zu assimilieren.
Also viele/alle mit Familiennamen wie Müller, Meier, Berger, Taler oder auch Oberhintermaierberger empfinden das so.
Oder so ähnlich.
Wenn sich alle mit den Namen Muhammed, Dragancic, Üztürk usw. wie die jetzigen Ur-Ösis verhalten so gäbe es ja diese Diskussion überhaupt nicht.
Aber dem ist (leider) nicht so.
Das stört den Ösi, bzw. hat er sogar (unbegründete?) Angst davor.
Öffne das Wiener Telefonbuch:
Da gibt es zu 50% keine Ösi-Namen, vorherrschend sind das Pospischils, Navratils, Zislavskys, Todts usw.
Aber diese Einreisewelle war zu Kuk-Zeiten, und ALLE haben sich assimiliert.
Kaum waren sie da, waren sie "Wiener".
Sie haben sich wohl noch in diversen "Clubs der Heimatfreunde" getroffen.
Logisch.
Und positiv.
Aber von der Mentalität wurden sie Wiener.
Ich zähle mich auch dazu, meine Vorfahren sind um ca. 1882 von Mähren nach Wien übersiedelt.
Und waren dann Wiener, keine "Mährer" mehr, oder was weiß ich...
Sie waren in der Textilbranche tätig, und aus Erzählungen kann ich entnehmen: Sie waren erfolgreich.
Wieso sie trotzdem nach Wien kamen weiß ich nicht....vielleicht war das damals "trendig".
Ja, diese Vorfahren waren Sudetendeutsche, aber ab dem Moment wo sie in Wien waren waren sie Ösis.
Keine Deutschen mehr.
Heute, nach 140 Jahren, und mit Ösi-Mentalität ausgestattet, trau ich mir zu mich selbst als Ösi zu bezeichnen.
Und genau das ist das heutige Problem in Wien:
Auf die Frage: "Was bist Du?"
sagt kein Türke, ex-Jugo oder Syrer: "Ich bin Wiener".
Nein, hier wird immer wieder die nationale Wurzel hervorgehoben.
Und genau DAS schätzen die Wiener an ihren neuen Mitmenschen nicht.
Es wird immer die Nationalität, die Ethnie (z.B. auf Hochzeitsfeiern mit ausländischen Flaggen) hoch gelobt.
Wenn ich meine Heimat verlassen will/muss, so muss ich mich doch an die Mentalität meiner neuen Heimat anpassen.
Detto die österreichischen Sprachkenntnisse von hier in Ö Geborenen mit Migrationshintergrund:
Die Jüngsten sprechen das Österreichische mit so einem extremen Akzent.
Da verstehe ich die Pädagogik der Erziehungsberechtigten nicht...oder wollen die eh in wenigen Monaten wieder zurück in die Heimat der Vorfahren?
Ich habs hier eh schon einmal geschrieben:
Wenn ich mich nun entscheide, nach Peking auszuwandern und die chinesische Staatsbürgerschaft annehme, dann bin ich ja auch Chinese, und kein Ösi mehr.
Ja, meine Wurzeln liegen in Ö, aber ich werde sicher nicht mit meinen Kindern in Peking Österreichisch als Muttersprache sprechen, sondern Chinesisch.
Wäre ja sonst seltsam...warum bin ich dann nach China ausgewandert?
Um dort mit meinen Kindern Österreichisch zu sprechen?
Wäre krank....
Das dies nun einige "Balkaner" hier im Forum nicht verstehen ist klar, aber GENAU DAS ist eben der Unterschied in der Mentalität zw. Ö und Balkan.
Man kann es ihnen 100x erklären...sie verstehen es nicht.
Da wird gefaselt von "Kulturgut" usw.
Ich frage dann immer, warum sie hier sind:
Antwort: "Weil hier ist es besser."
Ok, es ist hier besser.
Das ist ja auch gut so.
(Auch wenn es mir persönlich schwerfällt, die Heimat zu verlassen und dann auch noch im sog. "Ausland" meine Muttersprache weiter zu verwenden.
Aber ja, andere Mentalität)
Aber dann erwartet der Ur-Ösi auch, dass man seine Nachfahren in der hier üblichen Sprache erzieht.
Was ich allerdings allgemein an dieser Ö-Migration nicht verstehe,
und damit meine ich jetzt keine aktuellen Krisen-/Kriegsgebiete wie Sudan, Afghanistan, Syrien,..., sondern derzeitige Friedensgebiete wie Türkei, BiH, Kosovo, Albanien, Serbien, Kroatien usw.:
Kommen diese Menschen aus Egoismus hierher?
Oder wollen sie bewußt ihr Mutterland im Stich lassen?
Wollen sie im Ausland viel Kohle verdienen um aus der Diaspora heraus monatlich EUR 3.000,- in ihr Heimatdorf an die Gemeinde zu übersenden?
Woher die Idee die Heimat zu verlassen?
Alles Egoisten, obwohl sie behaupten, ihre Ursprungsheimat ist die Beste der Welt?
Versteh ich alles nicht...
Wenn ich Heimatliebe habe, so bleibe ich dort und ernähre ich mich von Wasser und Brot.
Wenn ich keine Heimatliebe habe, so verlasse ich sie.
Das weiß ich daher (leider) auch nicht.Ich weiß nicht wo der Kompromiss liegt.
Interessantes Thema,
LG Martin
Nachfahre von Sudetendeutschen aus der Stadt Sternberk, heutiges Tschechien, damals Kuk-Monarchie
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