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Nachrichten aus Afrika

SELBSTGEMACHTE KRISE
Der tiefe Fall der Regenbogennation Südafrika
Misswirtschaft und Korruption haben Südafrikas tiefen Absturz verursacht. Doch auch die wenig zukunftsorientierte Wirtschaftsstruktur dämpft Hoffnungen auf einen raschen Aufschwung – selbst bei moderater politischer Führung

Während sich Südafrikas Parteien erstmals auf eine Koalitionsregierung verständigen müssen, haben die Menschen in Johannesburg schon wieder andere Sorgen. Über zwei Monate lang hatte die Energieversorgung vor der Wahl Ende Mai ununterbrochen funktioniert. Eine solche Serie gab es seit Jahren nicht mehr, was der darbende African National Congress (ANC) prompt als nachhaltige Kehrtwende verkaufen wollte. Am Montag aber wurde zumindest in der Metropole die Stromversorgung wieder eingeschränkt. Temporäre Engpässe, hieß es.

Wohl nichts illustriert den kontinuierlichen Absturz Südafrikas so sehr wie die historische Krise des von Korruption zersetzten Energieversorgers Eskom. An 332 Tagen wurde im vergangenen Jahr der Strom abgestellt, mal für zwei Stunden, mal für acht. Am Ende standen mickrige 0,6 Prozent Wirtschaftswachstum zu Buche – mit zuverlässiger Stromversorgung wären es 1,8 Prozentpunkte mehr gewesen, rechnete die Zentralbank vor.

 
Frankreich zieht massiv Soldaten aus Afrika ab – weiterer Rückschlag für den Westen
Paris zieht zahlreiche Soldaten aus West- und Zentralafrika zurück. Die Länder rebellieren gegen das „neokoloniale Symbol“ der französischen Militärbasen.

Auf dem afrikanischen Kontinent zeichnet sich ein historischer Rückgang der französischen Militärpräsenz ab. Paris plant, seine Truppen in West- und Zentralafrika auf einige Hundert Mann zu reduzieren, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Dies soll im Rahmen der „erneuerten“ und „diskreteren“ Partnerschaften geschehen, die Präsident Emmanuel Macron nach den herben Niederlagen in der Sahelzone angekündigt hatte.

 
Homofeindliches Gesetz in Namibia für verfassungswidrig erklärt
Eine Aktivität kann laut dem Gericht nicht als kriminell betrachtet werden, "nur weil ein Teil oder vielleicht eine Mehrheit der Bürger sie nicht akzeptiert"

Das Hohe Gericht in Namibia hat ein aus der Kolonialzeit stammendes Gesetz zum Verbot homosexueller Beziehungen am Freitag für ungültig erklärt. Die Bestrafungen für gleichgeschlechtlichen Sex seien verfassungswidrig, erklärte das Gericht in Namibias Hauptstadt Windhoek.

In einer demokratischen Gesellschaft sei es nicht zu rechtfertigen, dass eine Aktivität als kriminell betrachtet werde, "nur weil ein Teil oder vielleicht eine Mehrheit der Bürger sie nicht akzeptiert", hieß es in der Begründung weiter.

Das sogenannte Sodomie-Gesetz, das sexuelle Beziehungen zwischen Homosexuellen in Namibia verbietet, stammt aus dem Jahr 1927, als die ehemalige deutsche Kolonie unter südafrikanischer Verwaltung stand. Es war seit der Unabhängigkeit im Jahr 1990 nicht geändert worden, wurde jedoch selten angewendet.

Zunehmende Intoleranz im südlichen Afrika

 
Nicht einmal Angelina Jolie konnte Afrika retten
Mehr als eine Billion Euro Entwicklungshilfe ist in den vergangenen 30 Jahren nach Afrika geflossen. Die Armut ist geblieben. In einem kleinen Dorf im Westen Kenias lässt sich erahnen, warum das so ist.
Es kann sich niemand an Angelina Jolie erinnern. Schulterzucken, ratlose Blicke: »Angelina wer?« Es ist, als wäre sie nie dagewesen, vor fast 20 Jahren. Eine der berühmtesten Schauspielerinnen der Welt in einem kleinen Dorf in Kenia, ein Auftritt, der international Schlagzeilen machte. Nur hier, in Sauri Village, hat er keinerlei Spuren hinterlassen.

Es ist, als wäre dieses ganze Projekt nie dagewesen. Einer der größten Kraftakte der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, eine gemeinsame Initiative von Uno, Starökonomen, Promis, unterstützt von potenten Geldgebern. »Dieses Dorf wird die Armut auslöschen«, das war der Anspruch des Millenium Villages Project, damals im Jahr 2004. In Sauri im Westen Kenias wollten sie beweisen, dass moderne Entwicklungszusammenarbeit funktionieren kann. Hunderttausende US-Dollar wurden jährlich investiert, eine Rekordsumme für eine einzelne Dorfgemeinschaft. Das Modell sollte global Schule machen und wurde in den folgenden Jahren auf weitere Dörfer in ganz Afrika ausgedehnt.

 
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