Гуштер;4677699 schrieb:
Und wieso gibt es den Fachkräftemangel, schon mal daran gedacht? Natürlich nicht.
Das hat mehrere Gründe. Zum Beispiel gibt es zu wenige Ärzte, Pfleger und Lehrer in der Schweiz, weil diese Jobs oft zu uninteressant für die Einheimischen sind. Bei den Ärzten besteht zwar noch Luft nach oben, indem man den NC lockern könnte. Aber völlig auf ausländische Ärzte verzichten könnte man auch dann immer noch bei weitem nicht. Und Pfleger oder Lehrer gehören nicht gerade zu den Traumjobs.
Ein weiterer Grund für den Mangel an Arbeitskräften ist die zu niedrige Geburtenrate der Einheimischen. Zwar hat sie sich in den letzten Jahren in der Schweiz nach oben bewegt, aber man ist immer noch zumindest mittelfristig auf Einwanderer angewiesen, um als Gesellschaft und Wirtschaft überleben zu können.
Гуштер;4677699 schrieb:
Die Wirtschaft holt sich billige Arbeiter aus dem Ausland, da in der Schweiz keiner mehr bereit ist diese Jobs für diese Löhne zu leisten und solange sich immer ein dummer Pole, Bulgare oder Rumäne findet wird sich nichts daran ändern.
Was für Jobs meinst du denn hier? Reinigungsfachleute? Ja, wie viel soll man denen als Lohn geben? 4000 Franken? Ich würde das zwar als Erster unterstützen, finde es aber doch eine etwas sehr utopische Vorstellung.
Polen, Bulgaren und Rumänen sind aber eine sehr kleine Minderheit unter den hiesigen Ausländern, übrigens...
Гуштер;4677699 schrieb:
Es wird einem eingetrichtert dass nur ein Studium zum Erfolg führt, die Berufslehre als Existenzgrundlage war einmal.
Und was passiert wenn diese Leute holt? Diese werden auch krank, ihre Kinder müssen auch zur Schule ergo. braucht man wieder mehr "Fachkräfte". Ein Teufelskreis.
Das hat schon etwas. Man müsste die Berufslehre attraktiver machen. Aber Handwerkerberufe zum Beispiel sind nunmal nicht so beliebt wie akademische Berufe. Das hat aber meiner Meinung nach mit der Erziehung zuhause zu tun. Meine Generation hat doch sehr viel in den Arsch geschoben bekommen. Das beobachte ich bei sehr, sehr Vielen. Bei mir war das nicht so. Ich lernte schon sehr früh, was Eigenverantwortung und Selbstständigkeit bedeuten. Aber wen ich mir so meine Schweizer Kollegen anschaue... Ich wundere mich manchmal, was für Luxusprobleme einige haben. Und da beginnt eben schon sehr Vieles.
Man kann nicht einfach die Personenfreizügigkeit jetzt deswegen als Sündenbock hinstellen, so wie das die SVP gerne macht. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme sind viel komplexer, als du sie so darstellt.
Гуштер;4677699 schrieb:
Ich weiss nicht in welcher Schweiz du lebst, aber hier gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn und versuch du mal mit dem Mindestlohn gemäss einiger GAV's durchzukommen.
Es gibt keinen gesetzlichen Mindestlohn, ich weiss. Aber faktisch haben sehr viele Berufsgattungen Mindestlöhne. Vorstellungen also, dass ausländische Vollzeit-Putzfrauen 1000 Franken pro Monat bekommen würden, sind also völlig erfunden.
Гуштер;4677699 schrieb:
Aber wenn man keine Ahnung von der richtigen Welt da draussen hat kann hier super einen auf intellektuellen Oberhammer machen.
Du bist bloss neidisch auf mich.
Гуштер;4677699 schrieb:
Ich habe gesehen wie Ungarn auf Grossbaustellen in Baracken wohnen und 60-70h in der Woche für läppische 3'000 schuften.
Offerten werden von dubiosen Firmen die Unterakordanten von Unterakordanten einstellen um 20% meiner Herstellkosten unterboten und du willst mir sagen diese Leute kriegen dann noch einen anständigen Lohn?
Okay, kann gut sein, dass es solche Arbeiter in der Schweiz gibt. Aber seien wir mal ehrlich, wie hoch ist deren Anteil an den hiesigen Erwerbstätigen? Im Bau arbeiten in der Schweiz offiziell etwa 350.000 Menschen. Wie viele davon sind osteuropäische «Sklaven»? Also musst du das hier nicht als Normalfall für ausländische Arbeiter darstellen. Auch wenn ein beträchtlicher Anteil an Schattenwirtschaft existiert...
Гуштер;4677699 schrieb:
Über die überissenen Löhne der Bänker, Manager und co. müssen wir uns nicht unterhalten, es ist und bleibt eine Frechheit und ist auch eine direkte Folge der Globalisierung.
Die Verlierer sind die normalen Leute, aber auf die darf man getrost scheissen. Danke FDP.
Was meinst du denn immer mit «Globalisierung»? Diese überrissenen Löhne in der Finanzwelt gibt es, weil es keine staatlichen Regulierungen gibt. Obama beispielsweise hat im Zuge der Finanzkrise den Dodd-Frank-Act durchgesetzt, der härtere Regeln im US-amerikanischen Finanzsektor einführte. Trump aber will das alles rückgängig machen und die Wall Street somit wieder in ein Kasino zurückverwandeln. Wie kann also ein «Globalisierungskritiker» wie Trump so etwas machen? Wurden die Trump-Wähler gerade verarscht? (
https://www.nzz.ch/wirtschaft/dodd-frank-act-trump-will-bankenregulierung-lockern-ld.143509 ) Das zeigt eigentlich nur wieder, dass Trump fester Bestandteil dieser kapitalistisch-neoliberalen Wirtschaftselite ist.
Also verwende keine Wörter, die du nicht verstehst. Globalisierung kann man sich nicht aussuchen. Sie findet statt, wie die Industrialisierung früher. Wer sie bekämpfen will, der kämpft gegen die Realität an...