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Russische Wirtschaftsnews


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es muss ein Ruck durch Russland gehen :-)

Ansätze dafür sind auch da.

Zu viel Staat in Russlands Wirtschaft: Vize-Premier kündigt Privatisierungsoffensive an

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Der Staatssektor in der russischen Wirtschaft muss laut Vize-Premier Igor Schuwalow bis zur nächsten Präsidentenwahl im Jahr 2018 um die Hälfte von bisher 50 auf 25 Prozent verringert werden.

„Es ist wichtig, dass nicht mehr so viele Betriebe und so viel Wirtschaft unter Staatskontrolle stehen. Bis 2020 muss dieser Umfang wesentlich verringert werden“, sagte Schuwalow am Mittwoch bei einem internationalen Finanz- und Wirtschaftsforum in Moskau. „Nach der Beendigung dieses politischen Zyklus darf höchstens ein Viertel der Wirtschaft vom Staat kontrolliert werden“, so der Vize-Premier.

Nach Analystenschätzungen kontrolliere der Staat momentan rund die Hälfte der russischen Wirtschaft, fügte er an. Die Entstaatlichung dürfe jedoch nicht übereilt oder nachlässig durchgeführt werden, betonte Schuwalow.

Zu viel Staat in Russlands Wirtschaft: Vize-Premier kündigt Privatisierungsoffensive an | Wirtschaft | RIA Novosti
 
Öl-Deal zwischen Russland und dem Iran rückt näher

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Moskau und Teheran verhandeln über eine engere Wirtschaftskooperation, schreibt die Zeitung "Kommersant" am Donnerstag.

Laut einer Quelle in der russischen Regierung haben sich die Präsidenten beider Länder, Wladimir Putin und Hasan Rohani, darauf bei ihrem ersten Treffen im September 2013 am Rande des SOZ-Gipfels in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek geeinigt. Konkrete Details seien unter anderem während eines Teheran-Besuchs des russischen Außenministers Sergej Lawrow erörtert worden. Russland wolle iranisches Öl (bis zu 500 000 Barrel täglich) importieren und im Gegenzug Waren und Maschinen exportieren, so die Quelle.

In Washington zeigte man sich sehr besorgt über die russisch-iranische Annäherung. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, warnte gestern, dass der Ölimport aus dem Iran den Vereinbarungen der Sechsergruppe und Teherans widersprechen würde. Nach seinen Worten hatten die Außenminister Lawrow und Kerry dieses Thema bei ihrem Treffen am vergangenen Montag besprochen.

Der Quelle in der russischen Regierung zufolge sind die Amerikaner darauf hingewiesen worden, dass „Russland iranisches Öl in beliebigen Mengen und Teheran seinerseits in Russland gefertigte Waren kaufen darf.“ „Russland verletzt dadurch keine Sanktionen (denn Moskau akzeptiert nur die Sanktionen des UN-Sicherheitsrats und hält die einseitigen westlichen Sanktionen für illegitim) und muss solche Projekte mit niemandem abstimmen“, so die Quelle. „Früher hatten wir die Besorgnisse mancher Länder über unsere militärtechnische Kooperation mit dem Iran berücksichtigt (und auf die Lieferung von S-300-Raketen in den Iran verzichtet), doch das war eine ganz andere Geschichte, die die Amerikaner nichts angeht.“


Nach Einschätzung von US-Experten könnte der Iran dank dieses Deals mit Russland seinen Ölexport um 50 Prozent aufstocken und bis zu 1,5 Milliarden Dollar monatlich einnehmen. Deshalb könnten die Iraner ihr Interesse an der Erfüllung der Ende 2013 in Genf getroffenen Vereinbarungen verlieren. Damals war vereinbart worden, dass Teheran ab den 1. Februar Zugang zu seinen eingefrorenen Bankkonten im Ausland erhält. Insgesamt handelt es sich um 4,2 Milliarden Dollar.

Der russische Iran-Experte Radschab Safarow zeigte sich überzeugt, dass Moskau den Deal mit Teheran möglichst schnell abwickeln sollte, weil sonst westliche Unternehmen den iranischen Markt erobern könnten. „Falls der Iran seine Kontakte mit dem Westen und vor allem mit den USA wiederherstellt, dann würde es Moskau viel schwerer fallen, Wirtschaftsbeziehungen mit dem Iran zu unterhalten. Das ist aber bislang nicht geschehen, und die Konjunktur spricht für Russland: Der Iran braucht Geld, Waren und Technologien. Damit hat Russland die einzigartige Möglichkeit, seine politischen Vorteile auszunutzen und seine Wirtschaftskontakte mit Teheran zu stärken“, so der Iran-Kenner.

Auch der Vorsitzende des Russisch-iranischen Geschäftsrats bei der russischen Industrie- und Handelskammer, Viktor Melnikow, sprach sich für den Deal mit Teheran aus. „Wenn Russland iranische Produkte und vor allem Öl importiert, bekommt Teheran Geld, um den russischen Export in den Iran zu bezahlen. Das wäre für beiden Seiten lukrativ“, so der Experte. Russland könne seinerseits den Iran mit Schwarzmetallen, Getreide, Pflanzenöl, Maschinen und High-Tech-Produkten beliefern, ergänzte er.



© RIA Novosti.
Importeure von iranischem Erdöl

Öl-Deal zwischen Russland und dem Iran rückt näher | Zeitungen | RIA Novosti
 
Russlands Währungsreserven leicht gesunken

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Russlands Gold- und Währungsreserven sind laut der russischen Zentralbank in der Woche vom 3. bis 10. Januar 2014 um 2,2 Prozent bzw. 11,4 Milliarden US-Dollar auf 499,1 Milliarden US-Dollar gesunken.
Nach dem Stand vom 3. Januar hatten sich die Reserven auf 510,5 Milliarden US-Dollar belaufen.

Eine Woche zuvor (vom 27. Dezember 2013 bis 3. Januar 2014) war eine Verringerung um 0,2 Prozent bzw. 1,1 Milliarden US-Dollar registriert worden.
2013 schrumpften die russischen Gold- und Währungsreserven im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent bzw. 27 Milliarden US-Dollar. Per 1. Januar 2014 betrugen sie 509,6 Milliarden Dollar.

Russlands Währungsreserven leicht gesunken | Wirtschaft | RIA Novosti
 
S&P verbessert Ausblick für Gazprom-Neft-Rating auf „positiv“

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Die internationale Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die langfristige Kreditwürdigkeit der Gazprom-Öltochter Gazprom Neft bei „BBB-“ bestätigt.

Wie die Agentur am Donnerstag mitteilte, wurde der Ausblick zugleich von „stabil“ auf „positiv“ verbessert. „Der günstigere Ausblick macht eine Erhöhung der Bonität des Konzerns um eine Stufe möglich, falls finanzielle Risiken von Gazprom Neft trotz geplanter Akquisitionen und gestiegener Investitionen auf moderates Niveau sinken“, begründete S&P die Entscheidung.

S&P verbessert Ausblick für Gazprom-Neft-Rating auf

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Gazprom stockt Anteil an ArmRosgazprom auf 100 Prozent auf

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Der russische Gasgigant Gazprom hat seinen Anteil am armenischen Versorger ArmRosgazprom nach eigenen Angaben auf 100 Prozent aufgestockt.

Am Donnerstag unterzeichneten Gazprom-Vorstandschef Alexej Miller und der armenische Energie- und Ressourcenminister Armen Mowsisjan einen Vertrag, nach dem Gazprom die restlichen 20 Prozent der Anteile an ArmRosgazprom übernimmt, teilte der russische Konzern mit. Demnächst wird der Versorger in Gazprom Armenia umbenannt.

Miller erinnerte an langjährige Erfahrungen der Kooperation mit der Kaukasusrepublik Armenien. „Wir haben groß angelegte Projekte in Transport und Stromwirtschaft realisiert. Aber von größter sozialer Bedeutung ist die Versorgung von 96 Prozent der Haushalte in der Republik mit Gas“, wurde der Topmanager in der Mitteilung zitiert.

Das Paket kostet 156 Millionen US-Dollar. Um diese Summe werden die armenischen Schulden gegenüber Russland in Höhe von 300 Millionen Dollar verringert. Den Rest wird Armenien in Geldform zurückerstatten.

Gazprom stockt Anteil an ArmRosgazprom auf 100 Prozent auf | Wirtschaft | RIA Novosti
 
[h=1]EU-Kommission genehmigt LUKoil Kauf österreichischer Schmierölfabrik[/h]
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Die EU-Kommission hat dem größten privaten russischen Ölförderer LUKoil nach eigenen Angaben den Kauf einer österreichischen Schmierölfabrik genehmigt.

„Verkäufer ist die österreichische OMV Refining & Marketing GmbH“, teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit. Das Werk sei auf die Versorgung von Großhandelskunden mit diversen Schmierstoffen spezialisiert. Nach der Prüfung des Deals gelangte die EU-Kommission zum Schluss, dass sich die Übernahme nicht negativ auf die Konkurrenz auswirken wird, weil die Fabrik nur einen geringen Anteil am gesamten Markt hat.

LUKoil realisiert Projekte zur Erkundung und Förderung von Öl und Gas in zwölf Ländern. Zwischen Januar und Ende September 2013 erwirtschaftete der Konzern nach US-GAAP einen Überschuss von 7,8 Milliarden Dollar, sechs Prozent weniger als in dem Berichtszeitraum 2012.

EU-Kommission genehmigt LUKoil Kauf österreichischer Schmierölfabrik | Wirtschaft | RIA Novosti
 
Russland „stretcht“ seinen SuperJet

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Der russische Flugzeughersteller Sukhoi baut eine größere Modifikation seines Sukhoi SuperJet 100 (SSJ 100). Das neue Modell „Stretch“ mit 17 zusätzlichen Sitzen soll in drei bis vier Jahren auf den Markt kommen.

Das neue Projekt sei als Bestandteil eines ehrgeizigen Produktionsprogramms der SCAC bereits in Arbeit, bestätigte Andrej Kalinowski, Präsident der Sukhoi Civil Aircraft (SCAC), am Freitag in Moskau. Aus Flugzeugbaukreisen erfuhr RIA Novosti, dass der SuperJet Stretch mit 115 Sitzen eine Nische zwischen dem SSJ 100 und dem geplanten NG (130 Sitze) einnehmen soll. Der Stretch solle 2016 und die NG drei bis vier Jahre später auf den Markt kommen, hieß es.

Der SuperJet 100 gilt als Hoffnungsträger und Prestigeprodukt der russischen Flugzeugindustrie: Er ist das erste Passagierflugzeug, das in Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 entwickelt wurde. Die Maschine hat 2007 ihren Jungfernflug absolviert. Sie hat eine Reichweite von bis zu 4400 Kilometern und bietet 98 Fluggästen Platz.

Russland

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Kalaschnikow-Konzern will US-Markt erobern

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Der russische Waffenkonzern Kalaschnikow plant eine Offensive auf dem US-Markt, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag.

Gestern wurde in Las Vegas die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Kalaschnikow und dem US-Unternehmen Russian Weapon Company (RWC) bekannt gegeben. RWC übernimmt für fünf Jahre den Vertrieb von Kalaschnikow-Waffen auf dem US-amerikanischen und kanadischen Markt. Der Absatz wird voraussichtlich bei 80 000 bis 200 000 Waffen jährlich liegen.

Die US-Behörden hatten den Deal fast zum Platzen gebracht, als Kalaschnikow-Generaldirektor Konstantin Bussygin das Einreisevisum verweigert wurde. (Einige Experten betrachteten diesen Schritt als eine Art Revanche Washingtons dafür, dass dem Experten des Think Tank Hudson Institute, David Satter, unlängst die Einreise nach Russland untersagt worden war.)

Letztendlich hatte der stellvertretende Generaldirektor und Marketingchef des Kalaschnikow-Konzerns, Pawel Kolegow, den Vertrag unterschrieben.
Der Deal wurde am Rande der internationalen Jagd- und Sportwaffenmesse Shot Show 2014 abgewickelt.

Kalaschnikow-Waffen sind in den USA sehr beliebt. Die Amerikaner besitzen schätzungsweise eine Million Saiga-Gewehre. In den frühen 1990er-Jahren wurden enorm viele Waffen dieses Typs verkauft. Die US-Behörden mussten ihre Waffenhersteller vor der russischen Konkurrenz schützen, und 1996 wurde Russland ein Abkommen über die Begrenzung des Waffenexports aufgezwungen. Lauf diesem Dokument darf Moskau nur 74 Modelle seiner Waffen in die USA exportieren. Alle anderen dürfen in den USA nicht auf dem Markt angeboten werden.

Danach schrumpfte der Absatz der Kalaschnikow-Waffen. Das Unternehmen Ischmasch, das die „Kalaschnikows“ produziert, steht kurz vor der Insolvenz. Sollte Moskau die Abschaffung des ungünstigen Abkommens erreichen, könnte der Absatz auf dem US-Markt um bis zu 50 Prozent steigen.

Die USA sind der weltweit größte Markt für zivile Waffen. Auf ihn entfallen 70 Prozent des gesamten Handels. Auch für Kalaschnikow sind die USA der größte Absatzmarkt, auf dem der Konzern mindestens 85 Prozent seiner Jagd- und Sportwaffen absetzt.

2013 hatte Kalaschnikow militärische Waffen im Wert von 231 Millionen Rubel (umgerechnet etwa fünf Millionen Euro) verkauft, 192 Millionen Rubel fielen dabei in den Rahmen des staatlichen Rüstungsauftrags. Über die zivilen Waffen sind keine Verkaufszahlen vorhanden. Aber 2012 war der Anteil der militärischen Waffen auf 46 Prozent gesunken und der der zivilen Waffen auf 53,6 Prozent gestiegen. Zivile Waffen wurden im Wert von etwa 600 Millionen Rubel exportiert.

In den USA kostet ein Saiga-Gewehr zwischen 700 und 1200 Dollar. Der Preis ist fast doppelt so hoch wie für ähnliche türkische oder tschechische Waffen. Dennoch sind die russischen Waffen sehr gefragt. Sogar einige Polizeieinheiten sind mit Saiga-Gewehren ausgerüstet.

http://de.ria.ru/zeitungen/20140117/267657471.html
 
Kreml will Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erlauben

Russland wird bald gentechnisch veränderte Organismen produzieren dürfen. Am 1. Juni tritt ein Erlass in Kraft, der die Registrierung von genetisch veränderten Getreidekulturen erlaubt. Zivilgesellschaftliche Organisationen versuchen, gerichtlich gegen den Beschluss der Regierung vorzugehen.

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Woher stammen illegale gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in der Russischen Föderation?

Zurzeit ist der Import genetisch veränderter Getreidearten verboten. Allerdings kommen in der Praxis trotzdem genetisch veränderte Organismen zum Einsatz, denn „ohne Expertisen im Labor ist es unmöglich festzustellen, ob Samen genetisch verändert wurden oder nicht", erklärt der Präsident von Ambika-Agro Michail Orlow. „Die Landwirte kaufen deshalb die Samen, die die besten Resultate liefern." Nach Angaben des Präsidenten der Russischen Getreideunion (RZS) Arkadij Slotschewskogo werden gentechnisch veränderte Soja- und Maispflanzen in Russland auf 400 000 Hektar angepflanzt.

Die Umweltorganisation Greenpeace, die sich heftig gegen den Einsatz genetisch veränderter Organismen einsetzt, entdeckte GVO in Produkten vieler russischer Unternehmen. Nach Angaben der Umweltaktivisten sind in

Produkten von 16 russischen Herstellern genetisch veränderte Organismen enthalten. Zudem gelangen genetisch veränderte Organismen auch in Erzeugnissen und Futtermitteln aus dem Ausland auf den russischen Markt. Weltweit wachsen genmanipulierte Pflanzen auf mehr als 130 Millionen Hektar Land.

In Russland sind viele Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte bereit, ihren Anbau auf widerstandsfähige Sorten umzustellen. So sieht Oleg Bukin, leitender Agronom des mordwinischen landwirtschaftlichen Betriebs Talina, keinen Grund, sich vor den neuen genmanipulierten Sorten zu fürchten. „Für Landwirte bietet die Einführung genetisch veränderter Kulturen die Möglichkeit, die Produktion bei gleichbleibenden Ausgaben zu erhöhen. Sie machen eine Reduzierung der eingesetzten Pestizide möglich, bieten eine verbesserte Kontrolle über Unkraut, Krankheiten und Schädlinge", erklärt er. Der Fachmann fügt hinzu, dass genetisch veränderte Sorten bei Weitem nicht immer einen größeren Ernteertrag lieferten. Allerdings überlebe durch deren Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen eine größere Anzahl von Pflanzen, wodurch Landwirte vor unerwarteten Verlusten geschützt würden.

Der Erlass der Regierung kann möglicherweise auch zur Produktion eigener genmanipulierter Samen in Russland führen. Zurzeit wird in vielen wissenschaftlichen Organisationen der Russischen Föderation, zum Beispiel im Zentrum Bioinschenerija, im Biologischen Institut für Gen-Entwicklung, im Institut für landwirtschaftliche Biotechnologie und vielen anderen an der Entwicklung genmanipulierter Getreidesorten gearbeitet. Allerdings sind diese Entwicklungen eher experimenteller Natur, da es bislang nicht erlaubt war, solche Sorten offiziell anzubauen. Nun kann die Zucht von Samen anlaufen; allerdings wagen Fachleute noch keine Prognosen zu der Frage, ob es überhaupt eine Nachfrage für russische Sorten gibt.

Protestieren ist zwecklos

Viele der gesellschaftlichen Organisationen, die sich in Russland heftig gegen die Produktion genmanipulierter Nahrungsmittel einsetzen, haben gegen den Erlass der Regierung bereits eine Eingabe an den Obersten

Gerichtshof geschickt. Darin bringen sie ihre Besorgnis zum Ausdruck, und das nicht nur aus gesundheitlichen Gründen. Vielmehr befürchten sie, dass der russische Markt durch den Einzug genmanipulierter Getreidekulturen von Nebenprodukten aus dem Ausland – verschiedenen Pflanzenschutzmitteln – überschwemmt wird. „Die Erzeuger werden dazu verdammt, Jahr für Jahr Samen und Pestizide von ausländischen Zuchtunternehmen anzukaufen. Diese Sorten müssen mit bestimmten Präparaten bearbeitet werden. Und je mehr sich die Parasiten an die Pestizide gewöhnen, desto mehr davon wird von Jahr zu Jahr benötigt werden", erläutert die Direktorin für Außenbeziehungen der Union für organische Landwirtschaft Anna Ljubowedskaja den ökonomischen Aspekt dieser Frage.

Den zivilgesellschaftlichen Organisationen wird es jedoch wohl kaum gelingen, ihr Ziel zu erreichen. Bei dieser Frage spielen möglicherweise auch Vorgaben der Welthandelsorganisation (WTO), der Russland im Jahr 2012 beigetreten ist, eine Rolle. Der Versuch, den Import genmanipulierter Sorten zu unterbinden, fällt unter die Klausel „ungerechte Handelsbarriere". Nachdem beispielsweise Bolivien im August 2001 erklärt hatte, das Verbot genetisch veränderter Organismen in ein ständiges Gesetz umwandeln zu wollen, drohten die USA und Argentinien dem Land mit dem Gericht der

WTO, sodass Bolivien von seinen Plänen wieder abrückte. Im gleichen Jahr wurde auch China – lediglich eineinhalb Monate nach seinem Eintritt in die WTO – wegen der Kennzeichnungspflicht für genetisch veränderte Organismen mit einem Gerichtsverfahren gedroht, und so sah sich das Land gezwungen, seine Vorgaben abzuändern. Ein Jahr später rückte auch Kanada unter dem Druck angedrohter Handelssanktionen von der Kennzeichnungspflicht für GVO-Produkte ab. Schließlich befand das Gericht der WTO 2006, das Moratorium der EU für die Einfuhr neuer Sorten genmanipulierter Kulturen sei gesetzeswidrig.

Die Umsetzung des Regierungserlasses könnte durch einen Erlass des Präsidenten gestoppt werden. Im August 2013 hatte Präsident Wladimir Putin angeordnet, die Kontrolle über den Umlauf genmanipulierter Produkte zu verschärfen, wodurch die Registrierung solcher Produkte komplizierter wurde. Ungeachtet der Tatsache, dass die Registrierung genmanipulierter Samen nun ab dem 1. Juni erlaubt sein wird, kann sich der Prozess folglich noch jahrelang hinziehen. „Bislang ist nicht klar, wie die Biosicherheit genmanipulierter Produkte überprüft werden kann. Deshalb muss bis mindestens 2017 oder 2018 abgewartet werden – erst dann kann man sehen, was aus der Aussaat geworden ist", stellt Sergej Gontscharow, Portfolio-Manager für Getreidekulturen der Syngenta AG fest.


Nach Ansicht von Fachleuten zählen Soja, Mais und Zuckerrüben zu den aussichtsreichsten genetisch veränderten Pflanzen. Die Samen kosten das 1,5-fache im Vergleich zu herkömmlichen Produkten, allerdings können die Selbstkosten der Endprodukte um 20 Prozent reduziert werden.

Doch auch nach dem erlaubten Anbau genetisch veränderter Kulturen wird Russland weiterhin von Importen abhängig sein. Mögliche Importeure genetisch veränderter Samen nach Russland sind die Unternehmen Syngenta, Monsanto, KWS und Pioneer.

Kreml will Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erlauben | Russland HEUTE
 
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