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Sammelthread für archäologische Entdeckungen weltweit

Riesiges Artefakt entpuppte sich als älteste Holzskulptur der Welt
1. Mai 2018,

Die 1894 bei Jekaterinburg entdeckte "Schigir-Figur" wurde neuen Analysen zufolge schon vor 11.500 Jahren angefertigt

Göttingen –
...
Nun hat ein deutsch-russisches Forscherteam eine systematische Radiokarbondatierung des Fundes vorgenommen. Wie die Wissenschafter im Fachblatt "Antiquity" berichten, ist die Figur mit einem Alter von rund 11.500 Jahren nicht nur deutlich älter als erwartet, sie ist gar die älteste bekannte Holzskulptur der Welt.


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foto: antiquity/m. zhilin et al.
Detailaufnahmen von Kopf und verzierten Teilen der Figur, die von ritueller Bedeutung gewesen sein dürfte.

"Zugleich verdeutliche das Artefakt, wie sich die Höhlenmalereien der Eiszeit in der Nacheiszeit weiterentwickelten und neue Formen annahmen. Bislang galten die etwa 11.000 Jahre alten Steinstelen von Göbekli Tepe im Südosten der Türkei als einzige monumentale Zeugnisse dieser Zeit. "Die Figur aus dem Schigir-Moor zeigt, dass unabhängig davon im Ural ähnlich komplexe Objekte gefertigt wurden", so Terberger. "Die Jäger-Sammler-Gemeinschaften der beginnenden Nacheiszeit erscheinen damit in einem völlig neuen Licht."

https://derstandard.at/200007892463...uppte-sich-als-aelteste-Holzskulptur-der-Welt
 
scinexx | Wandgemälde ist ein antiker "Comic" : Jordanien: Archäologen entdecken "sprechende" Fresken in römischem Grab
Wandgemälde ist ein antiker "Comic"

Jordanien: Archäologen entdecken "sprechende" Fresken in römischem Grab

Sprechblasen auf antike Art: Im Norden Jordaniens haben Archäologen ein römisches Grab mit einzigartigem Wandschmuck entdeckt. Denn die Fresken umfassen nicht nur mehr als 260 Figuren von Menschen, Göttern und Tieren, sie sind auch eine Art Comic. Denn wie bei diesen werden die Figuren von Sprechblasen-ähnlichen Kommentaren begleitet. Die Inschriften enthalten Ausrufe der Handelnden oder Beschreibungen ihrer Tätigkeiten – eine echte Rarität, wie die Forscher berichten.


2.000 Jahre alte "Sprechblasen": Inschriften in dem Wandgemälde des antiken Grabes
© Julien ALIQUOT/ HiSoMA 2018


In ganz Europa und dem Nahen Osten haben die Römer reiche Zeugnisse ihrer Kultur hinterlassen. Unzählige Tempel, aber auch Befestigungsanlagen, römische Villen oder Gräber geben Einblick in die Religion, Kunst, aber auch den Alltag der antiken Welt. Sie enthüllen beispielsweise, dass die Römer ihre Villen oft mit Motiven gegen den bösen Blick und gegen Neid schmückten.


Doch nun haben Archäologen um Julien Aliquot von der Forschungseinrichtung HiSoMA einen Wandschmuck der ganz besonderen Art entdeckt. Sie stießen auf die Fresken, als sie im Norden Jordaniens eine in den Berg gehauene Grabanlage aus dem ersten Jahrhundert vor Christus freilegten. "Das Grab ist in exzellentem Erhaltungszustand", berichtet Aliquot. "Es ist Teil einer Nekropolis, die einst zu der antiken Stadt Capitolias gehörte."

Auffallend sind die Wandmalereien in den beiden zusammen 52 Quadratmeter großen Grabkammern: Sie zeigen verschiedene Szenen antiken Lebens und umfassen mehr als 260 Figuren von Menschen, Göttern und Tieren. "Diese wimmelnden Figuren bilden eine Erzählung, die sich zu beiden Seiten eines zentralen Gemäldes entlangziehen", so Aliquot. Aus dem Inhalt der Wandgemälde schließen die Forscher, dass der einst in einem großen Basalt-Sarkophag bestattete Tote möglicherweise sogar der Gründer der Stadt Capitolias war.


Szene für Szene – wie bei einem Comic


Ähnlich wie bei einem Comic folgen die verschiedenen Szenen einem zeitlichen Ablauf: Sie berichten von der Vorgeschichte und dem Bau der Stadt Capitolias. So sieht man links erst eine Bankettszene, in der die Götter den Bau beschließen, dann eine Landschaft mit Bauern, die Früchte und Wein ernten und das Land mit Hilfe von Ochsen bestellen und für den Bau vorbereiten. Dann folgt eine Szene, in der Waldarbeiter Bäume fällen – Baumaterial für die neue Stadt.

Auf der rechten Seite des Grabes sieht man, wie die Befestigungsmauer der Stadt errichtet wird: "Figuren, die Architekten oder Vorarbeitern ähneln, stehen neben Arbeitern, die Material auf dem Rücken von Kamelen und Eseln heranbringen", beschreibt Aliquot die Szene. "Steinmetze und Maurer erklimmen die Wände, und auch Unfälle sind dargestellt." Im letzten Wandgemälde sieht man, wie Priester nach getaner Arbeit zu Ehren der der Schutzgötter von Capitolias ein Dankopfer darbringen.


Eine der Inschriften in der Konstruktionszene, hier bei zwei Arbeitern, die Baumaterial heranschaffen.
© Julien ALIQUOT/ HiSoMA 2018

Figuren mit "Sprechblasen"


Das Besondere an diesen Wandgemälden aber sind rund 60 Inschriften, die in die Konstruktionsszene integriert sind – und wie bei einem Comic neben den Köpfen bestimmter Figuren stehen. "Diese Inschriften sind Sprechblasen in Comicbüchern sehr ähnlich, denn sie beschreiben, was die Charaktere gerade tun oder sagen. Beispielsweise: 'Ich behaue den Stein' oder 'Wehe mir, ich bin tot'. Das ist wirklich außergewöhnlich", berichtet Aliquots Kollege Jean-Baptiste Yon.


Ungewöhnlich an den "Sprechblasen" ist auch ihre Ausführung: "Diese Texte sind in der lokalen Sprache Aramäisch verfasst, aber in griechischen Buchstaben geschrieben", erklärt Yon. "Diese Kombination der beiden primären Idiome des antiken Nahen Ostens ist extrem rar. Diese Texte könnten uns daher helfen, die Struktur und Entwicklung des Aramäischen besser zu rekonstruieren."
 
20 Meter langes Wikingerschiff in Grabhügel entdeckt

Georadar österreichischer Archäologen sorgt für spektakulären Fund im Südosten Norwegens

wikingerschiff.jpg



Wien/Oslo – Ein stattlicher Fund aus der Wikingerzeit ist norwegischen Archäologen mit der Hilfe von Kollegen aus Österreich gelungen: Und zwar handelt es sich um ein 20 Meter langes Wikingerschiff aus dem 8. oder 9. Jahrhundert, das im Rahmen einer Schiffsbestattung unter einem Hügel vergraben worden war. Für die Entdeckung war wieder einmal der Einsatz des Georadars entscheidend, das vom Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie entwickelt worden ist.

Vid (leider ohne Ton):

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https://derstandard.at/2000089377059/20-Meter-langes-Wikingerschiff-in-Grabhuegel-entdeckt

Link
Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie
 
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Forscher haben im Schwarzen Meer das bislang älteste weitgehend unbeschädigte Schiffswrack der Welt entdeckt. Das mehr als 2400 Jahre alte griechische Handelsschiff liegt vor der bulgarischen Küste in rund 2000 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund, erklärte das Team des "Black Sea Maritime Archaeology Project". Nach Angaben der Forscher stammt das Schiff wahrscheinlich aus dem Jahr 400 vor Christus. Dieser Fund "wird unser Verständnis von Schiffbau und Seefahrt in der Antike verändern", so Jon Adams von der Universität von Southampton. Derartige Schiffe seien bisher nur auf alten griechischen Keramiken zu sehen gewesen. | Bildquelle: BLACK SEA MAP
 
Cooler Thread.

Mich persönlich würde folgendes interessieren:

Heute, im 21. Jahrhundert, können wir sehr viele antike Epen (vor allem griechische und auch römische), einfach als Buch in einem Laden kaufen.

Mich hat schon immer interessiert, wie diese Epen, ohne irgendwelche elektronischen Datenspeicher, überlebt haben. Klar, auch schon in der Antike gab es Bibliotheken (Diatheken). Aber man können ja bewiesenermassen wahrscheinlich nicht mal 30% der antiken Geschichte sauber nachvollziehen. Beispiel: Die Epen aus der Odyssee und der Ilias werden Homer zugeschrieben. Aber niemand kann beweisen das es von Homer stammt.

Um in der Antike zu schreiben, benötigte man vorzugsweise Papyrus und ansonsten Ziegenhaut, da sich diese Haut gut erstrecken liess. Nun ist es so, dass von der Ilias zum Beispiel, längst nicht alle Papyrus gefunden worden sind. Wahrscheinlich werden sie es auch nie. Nur einige Fragmente wurden gefunden und dann später (im 5. Jahrhundert) wurden weitere Handschriften erfasst, welche die ursprüngliche Ilias darstellten.

Meine konkrete Frage:

Weiss jemand, wie man über hunderte Jahre die Ilias quasi rekonstruiert hat? Oder liege ich ganz falsch und man hat die Ilias fast vollständig gefunden? Aus dem Internet werde ich nicht unbedingt schlau.

Die Ilias habe ich lediglich als Beispiel genommen. Mich interessiert dieses Thema für alle Sprachen und Epen.

In wärmeren Gebieten konnten Papyrus rollen wegen der Trockenheit recht lange halten. Zudem war die Ilias zb. eine sehr beliebte Schrift, weswegen sie überliefert ist.
 
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