Manuel
Gesperrt
Parallel zu den Anschlägen im neuseeländischen Christchurch wurde ein Manifest veröffentlicht, einer der Attentäter hat einen Livestream seines Massakers gestreamed. Die Echtheit des Manifests ist noch nicht bestätigt, alle Anzeichen sprechen aber dafür. Auf insgesamt 74 Seiten wird eine faschistische Weltsicht dargelegt, welche einen starken ethnopluralistischen und kulturalistischen Einschlag hat und den Islam und Muslime als Hauptfeind ausmacht. Antisemitismus spielt nur eine untergeordnete Rolle und offener oder gar Vernichtungsantisemitismus kommt nicht vor.
Der Titel ist einer der Kernbegriffe der Identitären, welche der Wahnvorstellung eines "großen Austauschs" anhängen, welcher gezielt die europäsichen Völker und die weiße Rasse vernichten soll. Auffällig ist auch die schwarze Sonne im Coverbild, eine direkte nationalsozialistische Ideologie wird in den folgenden Seiten aber nicht verbreitet. Vielmehr ist es eine Zusammenstellung aktueller faschistischer Versatzstücke und lässt sich grob als offen vorgetragene Ideologie der Identitären einordnen, bei der man keine Rücksicht auf das Narrativ eines friedlichen Widerstands legt.
Im ersten Teil (Seite 5-22) wird in einem Q&A möglichen Fragen vorgegriffen und diese teilweise sarkastisch beantwortet. Hier findet eine Selbstidentifizierung als Faschist statt, während man den Begriff Nazi ablehnt. Es gibt Anspielungen auf den Nazicode 14 words ("Those that wish a future for white children, and to ensure the existence of our people.") und man ordnet sich spezifischer den Eco Fascists zu. Hier wird offen White Surpremacy vertreten und der Erhalt der weißen Rasse als Anlass für das Massaker genannt.
Im zweiten Teil (Seite 23-73) werden dann einzelne Ideologieelemente ausgebreitet. Einzelne Abschnitte tragen Überschriften wie "Globalized capitalist markets are the enemy of racial autonomists", "The birthrates must eventually be addressed, at all costs", "It is never wise to become a minority group.", "The Danger of the Invader", "Green nationalism is the only true nationalism" oder "Radicalization of Western men". Wirklich neu ist daran nichts, vielmehr wird hier zusammengefasst, was man in jedem rechtsradikalen Forum mit offenem Rassismus lesen kann. Eine große intellektuelle Herausforderung stellt das Manifest nicht dar und es bleibt an vielen Stellen ungenau. Zum Beispiel wird im Abschnitt über die Geburtsraten folgende Lösung in Aussicht gestellt:
"What can we do to fix it? The issue is complicated, far more complicated and difficult to fix than the issue of Ethnic replacement. Likely a new society will need to be created with a much greater focus on family values, gender and social norms and the value and importance of nature, culture and race."
Konkrete Vorschläge und Maßnahmen bleiben aus, auch eine wirklich tiefgehende Analyse der aufgebrachten Thematiken bleibt aus. Vielmehr wird der Ist-Zustand unter einer rassistisch-ethnopluralistischen Sicht an einigen Punkten beobachtet, dieser Logik folgend einige Probleme festgestellt und in eine grobe Richtung der Problemlösung gedeutet. Die Länge des Manifestes lässt auch keine umfassende Analyse und Kritik der Verhältnisse zu, zumal eine große Bandbreite von Themenfeldern angerissen wird.
Wenn man die Überschriften liest und weiß, dass hier aus einer identitär-faschistischen Logik heraus argumentiert wird, kann man den Inhalt der Abschnitte grob vorhersagen und wird auch nicht überrascht. Vielmehr wird ein Bedrohungs- und Untergangsszenario aufgemacht (Fatalismus und das Moment der nationalen Wiedergeburt sind klassische Merkmale des Faschismus), welches einen unmittelbaren Handlungsdruck erzeugen soll - und dann mit dem Massaker als Vorbild zur Nachahmung anregen soll. "Wehr dich, es ist dein Land" ist ein Slogan der Identitären und beschreibt die Grundaussage des Manifestes ziemlich treffend.
Der Titel ist einer der Kernbegriffe der Identitären, welche der Wahnvorstellung eines "großen Austauschs" anhängen, welcher gezielt die europäsichen Völker und die weiße Rasse vernichten soll. Auffällig ist auch die schwarze Sonne im Coverbild, eine direkte nationalsozialistische Ideologie wird in den folgenden Seiten aber nicht verbreitet. Vielmehr ist es eine Zusammenstellung aktueller faschistischer Versatzstücke und lässt sich grob als offen vorgetragene Ideologie der Identitären einordnen, bei der man keine Rücksicht auf das Narrativ eines friedlichen Widerstands legt.
Im ersten Teil (Seite 5-22) wird in einem Q&A möglichen Fragen vorgegriffen und diese teilweise sarkastisch beantwortet. Hier findet eine Selbstidentifizierung als Faschist statt, während man den Begriff Nazi ablehnt. Es gibt Anspielungen auf den Nazicode 14 words ("Those that wish a future for white children, and to ensure the existence of our people.") und man ordnet sich spezifischer den Eco Fascists zu. Hier wird offen White Surpremacy vertreten und der Erhalt der weißen Rasse als Anlass für das Massaker genannt.
Im zweiten Teil (Seite 23-73) werden dann einzelne Ideologieelemente ausgebreitet. Einzelne Abschnitte tragen Überschriften wie "Globalized capitalist markets are the enemy of racial autonomists", "The birthrates must eventually be addressed, at all costs", "It is never wise to become a minority group.", "The Danger of the Invader", "Green nationalism is the only true nationalism" oder "Radicalization of Western men". Wirklich neu ist daran nichts, vielmehr wird hier zusammengefasst, was man in jedem rechtsradikalen Forum mit offenem Rassismus lesen kann. Eine große intellektuelle Herausforderung stellt das Manifest nicht dar und es bleibt an vielen Stellen ungenau. Zum Beispiel wird im Abschnitt über die Geburtsraten folgende Lösung in Aussicht gestellt:
"What can we do to fix it? The issue is complicated, far more complicated and difficult to fix than the issue of Ethnic replacement. Likely a new society will need to be created with a much greater focus on family values, gender and social norms and the value and importance of nature, culture and race."
Konkrete Vorschläge und Maßnahmen bleiben aus, auch eine wirklich tiefgehende Analyse der aufgebrachten Thematiken bleibt aus. Vielmehr wird der Ist-Zustand unter einer rassistisch-ethnopluralistischen Sicht an einigen Punkten beobachtet, dieser Logik folgend einige Probleme festgestellt und in eine grobe Richtung der Problemlösung gedeutet. Die Länge des Manifestes lässt auch keine umfassende Analyse und Kritik der Verhältnisse zu, zumal eine große Bandbreite von Themenfeldern angerissen wird.
Wenn man die Überschriften liest und weiß, dass hier aus einer identitär-faschistischen Logik heraus argumentiert wird, kann man den Inhalt der Abschnitte grob vorhersagen und wird auch nicht überrascht. Vielmehr wird ein Bedrohungs- und Untergangsszenario aufgemacht (Fatalismus und das Moment der nationalen Wiedergeburt sind klassische Merkmale des Faschismus), welches einen unmittelbaren Handlungsdruck erzeugen soll - und dann mit dem Massaker als Vorbild zur Nachahmung anregen soll. "Wehr dich, es ist dein Land" ist ein Slogan der Identitären und beschreibt die Grundaussage des Manifestes ziemlich treffend.