Der Angriff auf Washington: Wenn erfundene Zahlen zur Machtübernahme werden und Trumps geistiger Zustand überprüft gehört
Es gibt Momente in der Geschichte, die sich ins kollektive Gedächtnis einbrennen, weil sie zeigen, wie dünn der Firnis der Zivilisation tatsächlich ist. Der 11. August 2025 war ein solcher Moment. An diesem Montag stand Donald Trump im Briefing Room des Weißen Hauses, umringt von seiner Entourage aus Kabinettsmitgliedern, und vollzog etwas, das in der amerikanischen Geschichte ohne Beispiel ist: die faktische Entmachtung einer demokratisch gewählten Stadtregierung auf Basis nachweislich falscher Behauptungen, untermalt von einem Stapel bunter Statistiken, die bei näherer Betrachtung wie die Hausaufgabe eines überforderten Praktikanten wirkten. Was sich in diesen 78 Minuten abspielte, war keine normale Pressekonferenz.
Es war ein Frontalangriff auf die Realität selbst. Mit wedelnden Armen und einem Stapel Papiere, auf denen Zahlen prangten, die teilweise aus dem Jahr 2016 stammten, andere schlicht erfunden waren, malte Trump das Bild einer Hauptstadt im Würgegriff des Verbrechens. „Blutrünstige Kriminelle“, „umherziehende Horden wilder Jugendlicher“, „zugedröhnte Verrückte“ – die Sprache erinnerte mehr an einen dystopischen B-Movie als an eine präsidiale Ansprache. Die Realität? Washington erlebt gerade das niedrigste Niveau an Gewaltkriminalität seit drei Jahrzehnten. Die Mordrate ist um 32 Prozent gefallen, bewaffnete Autodiebstähle um 53 Prozent, Gewaltverbrechen insgesamt um 35 Prozent seit 2023. Karoline Leavitt, das in Trumps Orbit gestrandet wirkende Aushängeschild, ein braunes Hühnchen der radikalen Rechten, längst gefangen in der hermetisch abgeriegelten Wahnwelt ihres Project 2025, verbreitet Papiere, bei denen jeder geistig gesunde Mensch unwillkürlich den Kopf schüttelt. Washington wirkt unterdessen wie eine belagerte Stadt – beherrscht von einer entfesselten Meute politischer Hasardeure, angeführt von einem Präsidenten, dessen Amts- und Urteilsfähigkeit nur noch durch eine unabhängige medizinisch-psychologische Untersuchung verbindlich festgestellt werden müsste, um amtlich zu bestätigen, was sich dem nüchternen Beobachter längst offenbart.
Die Absurdität der Situation wurde vollends deutlich, als wir Journalisten begannen, Trumps bunte Grafiken zu überprüfen. Eine Tabelle, die angeblich die Mordrate Washingtons im internationalen Vergleich zeigte, verwechselte die Flaggen von Mexiko und Äthiopien. Lagos wurde als Hauptstadt Nigerias bezeichnet – ein Fehler, der seit 1991 peinlich ist, als Abuja diese Rolle übernahm. Die zitierten UN-Daten? Teilweise fast ein Jahrzehnt alt. Es war, als hätte jemand in letzter Minute Wikipedia-Artikel kopiert und hastig zu einer Präsentation zusammengeklebt, ohne sich die Mühe zu machen, auch nur die grundlegendsten Fakten zu überprüfen. Doch die handwerkliche Schlamperei war nur die Oberfläche eines viel tieferen Problems. Mit der Aktivierung von Section 740 des District of Columbia Home Rule Act vollzog Trump einen Akt, der in seiner Tragweite kaum zu überschätzen ist. Zum ersten Mal in der modernen Geschichte übernahm ein Präsident die Kontrolle über die Polizei einer amerikanischen Stadt nicht als Reaktion auf einen tatsächlichen Notstand, sondern als Machtdemonstration basierend auf einer erfundenen Krise. 800 Nationalgardisten wurden mobilisiert, 120 FBI-Agenten von ihren eigentlichen Aufgaben abgezogen und zu nächtlichen Patrouillen eingeteilt. Die Kosten? Millionen von Dollar täglich. Der Grund? Ein Phantom.
Es gibt Momente in der Geschichte, die sich ins kollektive Gedächtnis einbrennen, weil sie zeigen, wie dünn der Firnis der Zivilisation tatsächlich ist. Der 11. August 2025 war ein solcher Moment. An diesem Montag stand Donald Trump im Briefing Room des Weißen Hauses, umringt von seiner...
kaizen-blog.org
Kurz und schmerzlos, eine einzige Lügengeschichte von Don Taco mit vielen Fehlern und seine Anhänger jubeln.
